Regionale Veränderungsschübe

Reminiszenz: Eröffnung der Landesausstellung 2001, von links: Winfried Kuckenberger (Kulturbeauftragter), Christoph Stark (Bürgermeister), Susi Schrampf (Kulturrefrentin)
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  • Reminiszenz: Eröffnung der Landesausstellung 2001, von links: Winfried Kuckenberger (Kulturbeauftragter), Christoph Stark (Bürgermeister), Susi Schrampf (Kulturrefrentin)
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Von alten Animositäten zu neuen Verständigungsschritten. Das ist ein hochrangiges „Weiz-Gleisdorf-Thema“. Mehrere Generationen können davon erzählen, welche Arten von Konkurrenzverhalten zwischen diesen beiden Städten schon Tradition hatten.


Aber darum geht es zum Glück immer weniger. Die gemeinsame Landesausstellung 2001 („Energie“) war sicher ein markanter Anlaß, über solche Barrieren einmal hinwegzusehen und hinwegzusteigen. Das brauchte aber seine Zeit.

Als die „Energieregion Weiz-Gleisdorf“ als „LEADER-Region“ formiert wurde, ging die Kooperation der Städte in eine neue Praxis über, wurden auch die Verständigungsschritte mit kleineren Gemeinden auf eine andere Ebene gebracht. Damit waren die Konkurrenz-Attitüden natürlich noch längst nicht vom Tisch, erhileten aber mehr oder weniger ein Ablaufdatum.

Doch der Lauf der Dinge zeigt gerauem Zeit, daß man mit „alter Funktionärsherrlichkeit“ weder kluge Politik machen kann, noch brauchbare Arbeitsergebnisse erzielt. Dabei bleibt zu vieles ungelöst, die Probleme steigen mit den Kosten. Das haben zwar nicht alle Leute in Politik und Verwaltung kapiert, aber doch sehr viele.

Nun erleben wir einen spannenden Prozeß, der uns zeigen wird, wo die Funktionstragenden der Region stehen, um mit ihren Kompetenzen und ihren Fähigkeiten, der Zukunft zu begegnen. Die aktuelle Verwaltungsreform, wie sie über kommende Gemeindezusammenlegungen heraufdämmert, ist nur eine der großen Herausforderungen für das Gemeinwesen.

Bei all dem spielen natürlich wir Bürgerinnen und Bürger auch eine entscheidende Rolle. Genießen wir bloß die Annehmlichkeiten dieser heute wohlhabenden Region? Sind wir auch bereit, diese oder jene Verantwortung zu übernehmen, uns im Gemeinwesen zu engagieren?

Es könnte inzwischen klar sein, daß der Staat keine „Servicestation“ ist, in welcher „das Volk“ bedient wird. Und Politik ist keinesfalls bloß das, was die Funktionstragenden der Politik tun. Politik ist das, was sich ereignet, wenn „Staatskunst“ (Funktionstragende) und „Gemeinwesen“ (Bürgerinnen und Bürger) in eine aktive Wechselwirkung getreten sind.

Darum ist es auch irreführend, wenn man „Politikverdrossenheit des Volkes“ beklagt und das dem politischen Personal vorhält. Das verschleiert die BEIDERSEITIGE Verantwortung.

Eine der beliebtesten Ausreden: „Was kann ich allein schon ausrichten?“

Erstens muß man in seinem Engagement nicht allein bleiben und zweitens gibt es vieles, was man persönlich einlösen kann, um dem Gemeinwesen mehr Halt zu schaffen.

Das EU-Programm „LEADER“ ist „bottom up“ angelegt, die „Lokalen Agenda 21“ sind es ebenso. „Bottom up“ meint: „von der Basis her“, nicht „von den Bürgermeistern aufwärts“. Also: Bürgerinnen- und Bürgerbeteilung. Beteilung heißt allerdings nicht, hingehen, seinen Unmut abladen, heimgehen. Beteilung heißt auch nicht, die „Mausklick-Demkratie“ zu beidenen, also etwa auf „Facebook“ seine „Likes“ zu populären Slogans zu verteilen.

Beteiligung ereignet sich vor allem in realer sozialer Begegnung.

Soweit ich sehe, haben da beide Seiten noch allerhand Lernschritte nötig. Wie wollen wir einander begegnen, wenn Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam an Fragen oder Aufgabenstellungen herangehen? Damit geschickt umzugehen, das fällt nicht vom Himmel. Das müssen wir miteinander erproben, praktizieren.

Das Projekt „LEADER“ bietet dazu Gelegenheit, auch „smart cities“; denn die Städte Weiz und Gleisdorf haben sich in diesem weiteren europäischen Programm exponiert. Smart meint klug. Also: Wodurch werden Städte zu „klugen Städten“?

Von „LEADER“ ist zu erfahren, daß die beiden Obleute vorzüglich korrespondieren. Das waren eben noch der Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich und Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark. Kienreich hat inzwischen sein Amt an Erwin Eggenreich abgegeben, der in diesen Fragen nach Kommunikationsbereistschaft einen gleich guten Ruf genießt.

Von der Basis her könnten diese Entwicklungen wohl noch etwas mehr an Kommunikation vertragen. Im Kulturbereich läuft da übrigens schon eine Reihe an Aktivitäten, die sich zu kommunalen Aufgaben komplementär entwickeln. Siehe dazu: „smart settings“: [link]

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