Sozialstadträtin im Gespräch: Gleisdorf forciert Seniorentagesstätte
Bereits seit Jahren bemüht sich Philippine Hierzer um eine Seniorentagesstätte in Gleisdorf. Die WOCHE fragte bei der Gleisdorfer Sozialstadträtin in einem Interview um den aktuellen Stand der Dinge.
Von der Bürgermeisterin zur Sozialstadträtin, wie geht es Ihnen mit Ihrer neuen Funktion?
Philippine Hierzer: Anfangs war es für mich eine große Umstellung. Die Arbeit als Bürgermeisterin einer kleinen Landgemeinde, Labuch, ist eine komplett andere, als die einer Sozialstadträtin in Gleisdorf.
Wie kamen Sie zur Idee einer Seniorentagesstätte?
Die Idee hatten wir schon in der ehemaligen Gemeinde Labuch. Bereits in den Fusionsverhandlungen habe ich mein Anliegen der Seniorentagesstätte eingebracht. Bürgermeister Christoph Stark war von dieser Idee hellauf begeistert und unterstützt mich seit dieser Zeit.
Was sind die Aufgaben einer Seniorentagesstätte?
In diesen Einrichtungen werden SeniorInnen tagsüber betreut und erhalten auch die bedarfsgerechte Pflege. Gemeinsame Mahlzeiten strukturieren den Tag in dieser teilstationären Einrichtung. Dazwischen bleibt Zeit für Einzel- und Gruppenangebote, wie z.b. Gesprächsrunden, Gedächtnistraining, Musik und Therapien.
Wie lautet der aktuelle Stand der Verhandlungen?
Die Standortfrage wurde bereits geklärt: Beim Bezirkspflegeheim in Gleisdorf. Da dies aber ein Haus des Sozialhilfeverbandes Weiz (kurz SHV Weiz) ist, trat ich als Vorstandsmitglied mit diesem Ansinnen an den SHV Weiz heran, der dem positiv gegenüberstand.
Wie liefen die Gespräche mit dem Sozialhilfeverband?
Die Gespräche mit dem Obmann des SHV Weiz, Rudolf Grabner und den Mitgliedern (Gemeinden des Bezirkes Weiz) sind bis dato positiv verlaufen und ebenso positiv sehe ich den vielen noch folgenden Besprechungen entgegen.
Gab es bereits Gespräche mit dem Land Steiermark?
Ja. Wir freuen uns sehr, dass es von Seiten des Landes nun eine Zusage bei der Finanzierung gibt. Unser laufendes Engagement macht sich bezahlt, die Tagesstätte kommt.
Welche weiteren Schritte müssen Ihrer Meinung noch gegangen werden, um Seniorenbetreuung sicherzustellen?
Die Pflege zu Hause ist in der Gesamtfrage die allerwichtigste Säule! Hier müssen wir Angehörige besser unterstützen. Daneben ist Betreuungsangebot in den Pflegeheimen natürlich auch sehr wichtig und notwendig. Die nun geplante Tagesbetreuungsstätte ist eine wesentliche Ergänzung.
In welcher Größenordnung ist das Gebäude geplant?
Seitens des Landes Steiermark wurde eine Aufstockung der Pflegebetten im Bezirk Weiz genehmigt. In dem ohnehin erforderlichen Pflegeheimzubau soll die Seniorentagesstätte mit 16 Plätzen im Erdgeschoß untergebracht werden.
Bis wann denken Sie wäre eine Eröffnung möglich?
Ich rechne mit einem Spatenstich im Herbst 2019, die Eröffnung sollte Ende 2020 erfolgen.
Warum ist Ihnen die Seniorentagesstätte so wichtig?
Diese Einrichtung soll das Leben im Alter zu Hause fördern, den SeniorInnen etwas Abwechslung in ihr oft einsames Leben bringen und die pflegenden Angehörigen entlasten. Das ist mein Antrieb!
Interview: DK/UG
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