Kultur
Das Regionale und die Öffentlichkeit

In den 1980er Jahren konnte man sich aufraffen, mit gleichgesinnten Menschen eine Kulturzeitung oder eine Stadtzeitung zu machen. Das hieß vor allem, eine Reihe von Kompetenzen zu erwerben, damit sowas wenigstens mittelfristig klappt. Erinnert sich noch jemand an den „Reiz“, den „Ventil“, die „SO-Zeitung“ oder das „Leberplümpchen“?

Thomas Glavinic oder Andrea Sailer hatten dabei ihre ersten Publikationen. In diesen Zusammenhängen entstanden gelegentlich auch Bücher. Wir lernten die Redaktionsarbeit zu leisten, das Layout zu bewältigen, mit Druckereien klarzukommen, schließlich: das Publikum zu erarbeiten.

Damals lief alles nicht so zack-zack wie heute via Social Media. War es ein gründlicherer Umgang mit Inhalten und Debatten? Ich vermute: ja. Aber das ist längst unwichtig geworden, weil sich eben die Zeit und unsere sozialen wie technischen Rahmenbedingungen völlig geändert haben. (Es ist müßig, früheren Verhältnissen nachzuhängen.)

Damals waren es zum Beispiel solche Zeitungsprojekte, mit denen wir uns Kanäle zu den öffentlichen Diskursen gebaut haben. Dazu laufende Info-Aussendungen, ab und zu ein Buch. Das waren, wenn man es mit heute vergleicht, sehr aufwendige Verfahrensweisen.

Radio konnte man als Piratensender machen, also illegal, denn das Rundfunkmonopol fiel erst langsam, nachdem Österreich 1993 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen „Einschränkung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung“ verurteilt worden war.

Heute nutze ich ein ganzes Bündel an Kommunikationskanälen, die Mehrheit davon im Internet. Ich verhalte mich dabei relativ konservativ, weil ich überzeugt bin, daß sich die kulturellen Kompetenzen der Menschen nicht im gleichen Tempo verändern wie unsere Technik.

Das Hauptereignis bleibt ja – ganz unabhängig vom Medium – ein anregendes Erzählen. Es läßt sich ausführlich entfalten, ruhig auch gegen die Überzeugung, daß die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen dafür zu kurz sei.

Kulturelle Entwicklung fragt ja nicht bloß nach dem Publikumsverhalten. Sie hat auch interne Zwecke. Ich mag aber zwischendurch auch die kleinen Formen. Bilder mit Bildunterschriften. Bloß wenige Zeilen und los!

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