Das neue Programm von Otto Köhlmeier
Der alte Revoluzzer begeisterte das Publikum
Die Stimmung ist eine fast familiäre. Coronabedingt sind nur zugewiesene Sitzplätze vergeben. An die dreißig Personen sitzen an Tischen, trinken und lauschen den Ausführungen des Protagonisten. Und dieser fesselt mit seinen Erzählungen zwei Mal rund eine Stunde.
Otto Köhlmeier, der in der Zwischenzeit über 70jährige Schauspieler und Regisseur, der seit mehr als drei Jahrzehnten mit seiner Frau, der Schauspielerin Gabriele Köhlmeier, in einer alten Getreidemühle am Ortsrand von Sankt Marein am Pickelbach lebt, am Dreiländereck, wo die Bezirke Graz-Umgebung, Weiz und Feldbach aneinandergrenzen, erzählt aus seinem Leben, aus den bewegten Zeiten vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Heute.
Von seiner Kindheit in Vorarlberg, seiner Zeit als Ministrant und Vorbeter in der Kirche, über seine Flucht aus dem Ländle im Jahre 1968, seiner Tätigkeit als Kommunarde und Theaterrebell, seinem Engagement in den verschiedensten Kunst- und Kulturbereichen bis herauf zum Heute, wo er auch noch im hohen Alter gemeinsam mit seinen Enkelkindern gesellschaftspolitisch aktiv ist, spannt er einen unterhaltsamen Bogen.
Persönliche Geschichten aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen und den unterschiedlichsten Zeiten ergänzen sich mit Worten aus seinen Büchern, mit Liedern, die er für seine Kinder schrieb und Gedichten, die dem Lebensgefühl von mostwärts, der zauberhaften Hügelwelt im Osten von Graz entsprechen.
Zwei Stunden hindurch entsteht nicht eine Minute Langeweile. Gebannt wird Köhlmeiers Ausführungen gelauscht. Und am Ende dankt das Publikum mit riesigem Applaus, mit Bravo-Rufen und standing ovations. Man ist äußerst angetan vom Engagement eines nicht mehr ganz jungen Mannes, der sich nie unterkriegen ließ und stets erhobenen Hauptes durchs Leben schritt.
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