„Die Freude spüren auch die Kunden“
- hochgeladen von Helmut Römer
Interview mit der Unternehmerin Ulrike Stibor-Stark
Ihr offener Brief an die Schauspielerinnen Christiane Hörbiger, Hannelore Elsner und Senta Berger hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Sie kritisiert darin deren Werbeengagement für den Modeversender Zalando.
Ich habe mit wirklich geärgert, wenn drei Damen, die in Österreich mit hohen Werten verbunden sind, einfach so behaupten, dass der Einzelhandel altmodisch sei. Sie sagen das für eine Firma, die in Österreich keinen einzigen Standort und nicht einmal ein Lager hat. Eine Firma, die null Mitarbeiter hat, keine Wertschöpfung hier hat und keine Steuer bezahlt.
Ich bin eine so stolze Einzelhändlerin, dass ich mir von niemanden sagen lasse, dass ich altmodisch sei. Meine Damen bemühen sich wirklich jeden Tag von Herzen, den Kundinnen und Kunden ein schönes Einkaufserlebnis zu bieten.
Warum sollten die Leute hier im Ort einkaufen?
Bei uns geht es nicht nur um Schuhe oder Modeartikel, sondern vor allem um den persönlichen Kontakt. Man hört zu und tauscht sich aus. Hier kann ich das Produkt angreifen und mich kompetent beraten lassen. Ich sollte auch nachdenken, wenn ich mein Geld in das Ausland schicke, dass es dann irgendwann diese Arbeitsplätze nicht mehr gibt. Und wenn die Geschäfte leerstehen, veröden auch die Innenstädte.
Wie viele Mitarbeiterinnen haben Sie?
An den Standorten Pischelsdorf, Kindberg, Anger, Ilz und Gleisdorf werden 27 Mitarbeiterinnen beschäftigt. Viele von ihnen haben den Arbeitsplatz vor Ort und können mit dem Rad zur Arbeit fahren. Ich bin sehr stolz auf sie und diese Freude und Leidenschaft spüren auch unsere Kunden. Das ist etwas, was Amazon, Zalando oder wie immer sie auch heißen mögen, nicht bieten können. Ich lade die Menschen ein, mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Orte zu gehen und wahrzunehmen, mit welchem Engagement die Handels- und Dienstleistungsbetriebe für sie da sind.
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