Interview mit Gerhard Ziegler
"Die Lehre wird oft unterschätzt"

Im Interview spricht Gerhard Ziegler, Koordinator des jobday, über das Potenzial einer Lehre.

Bereits zum zwölften Mal findet in Weiz heuer der jobday, der große Infotag zum Thema Lehre, Beruf und Karriere statt. Was hat sich in den zwölf Jahren an der Situation der Betriebe und Lehrlinge im Bezirk Weiz verändert?

Gerhard Ziegler: Die Situation hat sich enorm verändert: den geburtenschwachen Jahrgängen zur Folge gibt einerseits weniger Jugendliche, auf der anderen Seite aber gibt es eine positive Entwicklung in der Region und in der Wirtschaft und damit deutlich mehr Lehrstellen. Es herrscht also, im Unterschied zur Situation vor 10 - 12 Jahren, ein regelrechtes "Griss" um Jugendliche.
Und: das Image der Lehre (u.a. auch durch die „Lehre mit Matura“) hat sich wieder deutlich verbessert.

Für dieses Jahr sind bereits 56 Infostände geplant, jedes Jahr kommen neue Betriebe dazu. Wie gelingt es Unternehmen für den jobday zu begeistern?

Gerhard Ziegler: Neben dem oben erwähnten Engpass ist es sicher die positive Mundpropaganda. Alle Unternehmen die schon einmal beim jobday in Weiz dabei waren wissen, das ist eine sehr tolle Veranstaltung, gut vorbereitet und begleitet und jedes Jahr ausgezeichnet besucht.

Am Vormittag sind vorrangig wieder die Schulen eingeladen. Was bringt den SchülerInnen ein Besuch beim jobday?

Gerhard Ziegler: Mit dem jobday wollen wir den SchülerInnen die Chancen und Möglichkeiten aufzeigen, die es in der Region gibt. Die ganze Palette an Lehrberufen! Beim jobday bekommen die SchülerInnen Infos aus erster Hand, könnten etwas anschauen, angreifen, kennenlernen. Können Kontakte knüpfen und sind ganz nahe dran.

Eines der Ziele dieser Veranstaltung ist es, der Lehre den Stellenwert zu geben, den sie verdient. Warum wird die Lehre noch immer weniger geschätzt, als andere Ausbildungswege?

Gerhard Ziegler: Die Lehre wird nicht weniger geschätzt – sie wird aber oft noch unterschätzt! Mit einer Lehre schafft man sich die Basis für sein weiteres Berufsleben. Man bekommt eine praxisnahe, gut fundierte Fachausbildung – und anschließend stehen einem alle Möglichkeiten offen.

Der Abend bietet dann allen Eltern die Möglichkeit sich zum Thema Lehre zu informieren. Welche Rolle spielen die Eltern wenn es darum geht, den weiteren Ausbildungsweg auszuwählen?

Gerhard Ziegler: Eltern sind die engsten und wichtigsten Bezugspersonen – ihre Meinung, ihr Rat ist für die Jugendlichen von entscheidender Bedeutung. Eltern sollten sich dessen bewusst sein und ihre Kinder aktiv und bestmöglich bei der Berufsorientierung unterstützen.

Welche Berufsgruppen sind bei Jugendlichen besonders beliebt bzw. in welchen Branchen gibt es noch Aufholbedarf?

Gerhard Ziegler: Im Ranking der beliebtest Lehrberufe sind Burschen nach wie vor im technischen Bereich (Metall, Elektro, KFZ) und Mädchen eher im Verkauf, im Büro, sowie im Friseur- und Kosmetikbereich zu Hause. Generell eine höhere Nachfrage gibt es sicher im Gastronomie- und Tourismusbereich, im Bau und Baunebengewerbe, in der Holzwirtschaft und in unserer Region natürlich auch in der Industrie.
Spannend und Aussichtsreich ist und bleibt: wenn Mädchen und Burschen in den jeweils anderen Bereich hineingehen, also z.B. Mädchen in die Technik, Burschen in den Sozialbereich.

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