Philipp Pötz
Vom Lehrling zum Pichler Werke-Chef in zehn Jahren

- Geschäftsführer Philipp Pötz: "Viele unserer Führungskräfte haben auch hier ihre Lehre absolviert."
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Seit 1892 sind die Pichler Werke untrennbar mit Weiz verbunden und zählen mit rund 180 Mitarbeiter zu den führenden Anbietern in der Elektrotechnik-Branche. Seit jeher bildet der Traditionsbetrieb Jugendliche aus. Das eine Karriere mit Lehre relativ steil und schnell gehen kann, zeigt der Geschäftsführer Philipp Pötz vor.
Er startete 2003 eine Lehre im Betrieb und schloss diese 2007 erfolgreich ab. Im Jahr 2013 übernahm er die Agenden des Bereichsleiters. Weitere vier Jahre später wurde er zum Geschäftsführer der Pichler Werke berufen und führt somit seit 2017 das Unternehmen. Die WOCHE fragte beim symphatischen Jungunternehmer nach.
WOCHE: Sie haben ihre Lehre bereits im Betrieb gemacht und sind nun Geschäftsführer des Betriebs. Hätten Sie sich diese Position in der Lehrzeit vorstellen können?
PHILIPP PÖTZ: Träume und Wünsche hat natürlich jeder. Es war schon immer ein Ziel sich weiter zu entwickeln, aber wo es schlussendlich hingeht, war damals natürlich noch nicht klar.
Sie kennen den Betrieb von der Picke auf. Ist es ein Vorteil, wenn man den gleichen Weg wie die heutigen Lehrlinge gegangen ist?
Ich denke schon, dass es für mich ein wesentlicher Vorteil ist, da ich die Probleme bei der Aufgabenstellung draußen kenne! Sei es bei den Lehrlingen oder bei den Monteuren.
Was können Sie den Jugendlichen davon mitgeben?
Lehrlingsausbildung ist ein Thema das besonders in der Phase der Jugendlichkeit wirklich gut funktioniert. Es handelt ich dabei um eine Basisausbildung die in der Praxis stattfindet,und die man mit keiner andern höheren Ausbildung nachholen kann. Diese Erfahrungen kann einem niemand mehr nehmen. Facharbeiter haben mittlerweile einen viel höheren Stellenwert, als sie -besonders im ländlichen Raum - an Wertschätzung erfahren. Es ist einfach eine solide Grundausbildung, die man schulisch sehr schwer kompensieren kann.
Wie wichtig ist aus ihrer Sicht eine gute Lehrausbildung?
Junge Menschen müssen sich laut ihren Stärken entfalten und diese im Beruf umsetzen können. In dieser Phase verändert sich einfach vieles im Leben und die Stärken und Schwächen des einzelnen zeigen, in welche Richtung man sich weiterentwickeln kann. Es gilt herauszufinden, was den Jugendlichen taugt, damit sie die Leistung, die in ihnen steckt auch bringen können. Hier gibt es so viele Facetten!
Hat sich die Lehrausbildung im Gegensatz zu früher verändert?
Heute gehen die Betriebe in der Rekrutierung viel stärker auf die Lehrlinge zu. Früher war das eher umgekehrt. Die Lehrlingsausbildung hat somit einen viel höheren Stellenwert eingenommen.
Technische Berufe, wie beispielsweise Metalltechniker, sind bei der Jugend beliebt. Was spricht für einen Beruf in der Technik?
Grundsätzlich, dass die Zukunft von Technik geprägt ist. Es herrscht eine enorme Vielfältigkeit, denn man kann sich in verschiedene Bereiche hin entwickeln. Es stehen weitere Karriereschritte zur Verfügung. Ob Planung, Einkauf, Lager, oder Projektleitung - die Grundausbildung bleibt dieselbe, das macht die Lehre aus.
Haben Sie noch einen Tipp für angehende Lehrlinge?
Meiner Meinung nach ist es wichtig, die guten Berufsorientierungs-Angebote in den Schulen anzunehmen und zu nutzen. Hier wird die Möglichkeit geboten, in die verschiedensten Berufe reinzuschnuppern. Wichtig für jeden ist es auch, persönliche Zeile zu haben und nicht gleich aufzugeben. Höhen und Tiefen gibt es in jeder Branche und in jeder Position.
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