Wollsdorf Leder erobert die Welt
Mit einem neuen Produktionsstandort in Mexiko erschließt Wollsdorf Leder neue Märkte.
Seit Jahrzehnten produziert die Firma "Wollsdorf Leder" hochwertige Lederprodukte für Betriebe auf der ganzen Welt. Vom Stammsitz der Lederfabrik und Gerberei in Wollsdorf aus werden Lederartikel in rund 30 verschiedene Länder exportiert. Vertriebsniederlassungen gibt es mittlerweile auch in Hongkong, China, Australien oder den USA. Obwohl Wollsdorf Leder mit der Erschließung des amerikanischen Marktes erst vor ein paar Jahren begonnen hat, rechnet man mit einem hohen Wachstum. Prognosen zufolge soll sich der Umsatz in den USA bis 2022 auf einen Betrag von etwa 30 bis 40 Millionen Euro steigern. Um den amerikanischen Markt bedienen zu können, hat der Betrieb nun einen weiteren Produktionsstandort in Mexiko eröffnet.
Neuer Standort
Am Standort León in Zentralmexiko, der mit über 300 Gerbereien als Hotspot in der Lederproduktion gilt, wurde auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern ein neues Werk errichtet und im Jänner 2019 eröffnet. Produziert werden soll an dem neuen Standort in erster Linie für die amerikanische Autoindustrie und dabei vor allem für die großen Autofirmen. Die österreichische Prozessqualität soll damit auch weltweit etabliert werden.
Durch die geografische Lage von León ist der Standort in Mexiko auch ein idealer Testort für neue Maschinen bei unterschiedlichen Klimazonen, die auch für Europa benötigt werden. So wird derzeit beispielsweise der neue Hängetrockner, der äußere Einflüsse des Klimas reduziert und die individuelle Beschaffenheit des Leders ausgleicht, in Mexiko getestet.
Auch in den österreichischen Standort und Firmensitz in Wollsdorf wurde investiert. Dabei wurden unter anderem eine neue Trocknungsanlage und eine neue Kühlungsanlage für das Beckenwasser eingerichtet.
Zukunftsvorsorge
Die hohen Investitionen und Neuerungen des Betriebs, der bereits rund 1.200 Mitarbeiter zählt, wurden durch den steigenden Wettbewerb nötig. Bisher hatte Wollsdorf Leder mit der Lederlenkradproduktion eine Nische gefunden, in der große Erfolge verbucht werden konnten. Dadurch konnte der Umsatz in den letzten Jahren stabil bei rund 165 Millionen Euro gehalten werden. Im laufenden Jahr rechnet Geschäftsführer Andreas Kindermann allerdings mit sinkenden Einkaufspreisen, wodurch auch die Verkaufspreise unter Druck geraten und der Umsatz um rund 20% zurückgehen wird.
Mit der Erschließung des amerikanischen Marktes und weiterer Produktbereiche, wie beispielsweise Autositzen, setzt der Betrieb nun bereits vorsorgende Schritte, um auch in Zukunft als Marktführer in der Lederproduktion mitmischen zu können.
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