Wirtschaftsraum Weiz-St. Ruprecht
Zwei neue Firmen und 30 Millionen für die Region
Mit zwei neuen Betriebsansiedelungen im Raum Weiz-St. Ruprecht werden 30 Millionen Euro in die Region investiert.
Sowohl online per Videokonferenz, mit Drohnenflug als auch live vor Ort – so funktionieren zukunftsträchtige Hybrid-Pressekonferenzen, wie sie vor Kurzem zur Vorstellung zweier neuer Betriebsansiedelungen im Wirtschaftsraum Weiz-St. Ruprecht stattgefunden hat.
Tremor des Treffen: Regionales Miteinander. Denn durch das jahrelange Bestreben und gute Miteinander der Stadt Weiz und der Marktgemeinde St. Ruprecht konnten nun zwei neuen Firmen für den Standort gewonnen werden.
„Wir wollen das 'Puzzle Wirtschaftsraum' mit vielen bunten, aber ausgesuchten Steinen füllen, die als Ergänzung zu den bestehenden Betrieben ins System passen,“ so der Bürgermeister Erwin Eggenreich. „Im Rahmen der Aufschließung des Industriegebiets Wollsdorf wurde das erste Teilgrundstück an die Weyland GmbH vergeben. Hier entsteht ein innovativer und nachhaltiger Produktions- und Lagerstandort im Holzbereich,“ belegt der St. Ruprechter Bürgermeister und Geschäftsführer der St. Ruprecht-Weiz Industrieansiedlungs GmbH, Herbert Pregartner.
Zusammenschluss für den Transport
Auf der einen Seite siedelt sich das Logistik- und Transport-Unternehmen Craiss als Joint Venture Unternehmen CUT direkt beim Standort des Wirtschaftsraumes an – wobei CUT für die Firmen Craiss, Unger Stahlbau (Generalunternehmer des Neubaus) und Hagen Temmel (Immobiliengesellschaft aus Weiz) steht.
Die Albert Craiss GmbH & Co KG hat den Zuschlag der Ausschreibung von Siemens Energy für die Produktionsversorgung und die Versandlogistik erhalten. Die bestehenden Flächen reichten für die Anforderungen der Zukunft nicht mehr aus und so wird nun ein neues modernes Logistikzentrum im Süden der Industriestadt errichtet.
Damit errichtet das Familienunternehmen Craiss, das bisher schon in sieben Ländern und 18 Standorten 800 Mitarbeiter beschäftigt, seinen ersten Standort in Österreich in Weiz. Drei große Hallenschiffe auf 18.000 Quadratemetern werden dafür seit November beim Kreisverkehr Preding Süd (Ausfahrt Unterfladnitz) errichtet – fertig gestellt soll das 20 Millionen Euro teure Logistikzentrum mit großer Photovoltaikanlage am Dach Ende des dritten Quartals 2021 sein. Damit entstehen am neuen Standort von Craiss rund 50 Arbeitsplätze für gewerbliche, kaufmännische und technische Mitarbeiter.
„Mit der Ansiedlung für die neue und erste österreichische Niederlassung der Craiss Generation Logistik erfolgte auch eine Absicherung des Weizer Standortes für einen führenden internationalen Technologiekonzern. Bereits in der Planungsphase konnte speziell auf die Anforderungen des Kunden eingegangen werden, um so ein zukunftweisendes und nachhaltiges IT- & Logistikzentrum entstehen zu lassen,“ so der zweite Geschäftsführer der St. Ruprecht-Weiz Industrieansiedlungs GmbH, Roman Neubauer.
Neuer Standort für Stahl und Holz
Auf der anderen Seite ließ das Familienunternehmen Weyland, mit Hauptsitz in St. Florian am Inn, wissen, dass sie vom bisher eingemieteten Standort in Gleisdorf nach Wollsdorf siedeln werden. Hier wird ein 30.000 Quadratemeter großer Neubau für den Stahl- und Holzhandel errichtet. Baubeginn ist noch im Dezember 2020 geplant und soll bis Ende des dritten Quartals 2021 fertig gestellt sein. Die Gesamtinvestition des Familienunternehmens beträgt 10 Millionen Euro. "Das ist eine große Investition für uns als Familienunternehmen", erklärt Otto Weyland Junior stolz per Videokonferenz.
Zusätzlich werden statt der bisher 25 Mitarbeiter dadurch auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, mit bis zu 40 Mitarbeitern. In Wollsdorf sollen künftig vor allem Holzwerkstoffprodukte erzeugt werden wie auch konstruktive und dekorative Holzelemente. "Das Herzstück des Standortes wird die Möbelfertigung, die in weiterer Form als Dienstleister für Tischler genutzt werden soll", so Weyland stolz. Auch hier wird beim Bau mit einer Photovoltaikanlage am Dach auf nachhaltige Energie geachtet.
Engagement der Region ist spürbar
Auch von Landes-Seite aus wird der Wirtschaftswachstum der Region bemerkt. LR Barbara Eibinger-Miedl: "Gerade Familienunternehmen schaffen Werte für mehrere Generationen. Der Glaube an den Wirtschaftsstandort Steiermark ist da. Und nachdem die Steiermark 2019 den höchsten Wirtschaftswachstum in Österreich zu verzeichnen hatte, machen die neuen Ansiedelungen nach der Corona-Vollbremsung wieder Mut." Sie stellt klar, dass dieses Engagement auf den ganzen Ort zurückzuführen ist und lässt wissen: "Die Region Weiz-Gleisdorf kommt besser durch die Krise als andere."
Auch LR Ursula Lackner meldete sich per Video: "Eine Region zu stärken funktioniert nur, wenn man Menschen in der Heimat einen Arbeitsplatz bieten kann, der im besten Fall auch noch Freude bereitet." Auch sie lobt dafür den notwendigen Weitblick der Gemeinden, das Erfolgsmodell des Wirtschaftsraumes und die zukunftsgerechte Energieplanung bei den Standorten.
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