Wo die Wespe gedeiht
Wie viele Jahre mußten die Gleisdorfer 16ers nun durchhalten, bis ihre Mühen mit gutem Wetter belohnt wurden? Bei Sportfischern wäre das egal, aber das ist ein Vespa-Club.
Die Gäste der aktuellen V-Days nehmen teilweise erhebliche Anreisen auf sich. Dabei wäre der Schneefall dieser Woche eine neuerliche Bürde gewesen.
Doch diesmal lief es perfekt, keineswegs heiß, dafür schon am Vortag strahlend sonnig. Entsprechend dicht und bunt wurde das Aufgebot im GAP. Albersdorf-Prebuch bewährt sich zunehmend als ein Angelpunkt der Mobilitätsgeschichte.
Die „Vespistis“ fahren Klassiker der Volksmotorisierung. Die „Wespe“ von Piaggo war auf die Mitte des 20. Jahrhunderts hin eine Revolution der individuellen Mobilität. Die Form des Scooters bezog Impulse aus dem Flugzeugbau.
Die fast frivole Leiblichkeit der Vespa ist außerdem Projektionsfläche und Trägersystem für sehr verschiedene Lebensgefühle. Das konnte man sich am Eröffnungstag in Ruhe ansehen. Popkultur, Glanz und Glitter, Ratten-Look, edle Klassik ohne Zutaten, Rennmaschinen, Tourer, auch Familienkutschen inklusive Hundekörbchen, schlichte Alltagsgeräte, coole Kraftlackel der Gegenwart, alles da.
Zwischendrin eine große Ape („Biene“), damit man kapiert, wie umfassen das Fahrzeugkonzept von Piaggo schon vor über einem halben Jahrhundert war. Es wird nämlich nicht ewig mit Pickups herumzukurven sein, die saufen wie Elefanten.
Um auch weiterhin ganz individuell die Kurve kratzen zu können, lassen sich mit wesentlich geringerem technischen Aufwand feine Lösungen schaffen. Aber das weiß man in Italien schon lange.
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