Gesundheitssystem
Die Zukunft der Gesundheitsversorgung gestalten

- „Die Patienten und deren Versorgung in den Mittelpunkt stellen“, ist PRAEVENIRE-Präsident Dr. Hans Jörg Schelling ein Anliegen.
- Foto: © APA/Hörmandiger
- hochgeladen von Anna Schuster
Nachdenken. Umsetzen. Jetzt! Mehr als 500 Gesundheitsexperten haben ein Jahr lang Ihre Köpfe zusammengesteckt und unter der Leitung von PRAEVENIRE-Präsident Dr. Hans Jörg Schelling das Weißbuch 2020 „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ erarbeitet. Der Verein PRAEVENIRE – Gesellschaft zur Optimierung der solidarischen Gesundheitsversorgung – will mit ihrem Weißbuch eine umfassende Diskussion in der Politik über die Zukunft eines patientenorientierten Gesundheitssystems anstoßen. Darüber hinaus bietet das Werk auf das Gesundheitssystem bezogene Handlungsempfehlungen für Bund und Länder.
Unser Gesundheitssystem optimieren
„Wir haben ein gutes Gesundheitssystem, aber die Herausforderungen desselben müssen jetzt angegangen werden. Beispielsweise gilt es die Zahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen, indem wir die Präventionsmedizin in den Fokus stellen", erklärt Dr. Schelling eines der zahlreichen Motive. Um diese zu erreichen wurden zehn Forderungen, unter anderem die Bereiche Pflege, Rehabilitation und Finanzierung des Gesundheitssystems betreffend, formuliert:
- Präventivmedizin statt Reparaturmedizin: Es gilt die Gesundheitskompetenz und die Eigenverantwortung der Bevölkerung zu steigern.
- Pflegende Kräfte entlasten: Betreuende Angehörige sollen bei Bedarf entlastet werden, indem sie temporär von Pflegekräften unterstützt werden. Außerdem soll eine Anrechnung des Zivildienstes auf die Pflegelehre ermöglicht werden.
- Gesundheitsförderung von Kindheit an: Neben verstärkter Ausbildung im Bereich der Elementarerziehung soll es ein verpflichtendes Schulfach „Gesundheitskompetenz“ geben.
- Telemedizin stärken: Bereits bewährte Modelle wie die kürzlich wieder abgeschaffte telefonische Krankmeldung sollen beibehalten werden.
- Innovative Honorierungssysteme für Ärzte: Präventive und beratende Ärztegespräche sollen besser honoriert werden.
- Berufsrechte und Ausbildung zukunftsfit machen: Was Ärzte und andere Gesundheitsberufe ausführen dürfen und welche Ausbildung sie erhalten sollen, soll an den Bedarf der Patienten angepasst werden. Beispielsweise soll ein niederschwelliger Zugang zu Impfungen ermöglicht werden, indem auch diplomiertes Pflegepersonal ohne Beisein eines Arztes sowie Apotheker impfen dürfen.
- Neuaufstellung der Finanzierung: Die Spitalsambulanzen und der niedergelassene Bereich (Haus- und Fachärzte) sollen aus einem Topf finanziert werden, der intramurale Bereich (stationäre Spitalsaufenhalte) aus einem zweiten.
- Früherkennung rettet Leben: Kostenfreie Vorsorgeprogramme wie das Mammographiescreening müssen ausgeweitet und die Spitzenmedizin gefördert werden.
- Gesundheitslotsen geben Orientierung: Die Wege durch das Gesundheitssystem sind für viele Patienten zu kompliziert. Hausärzte können als koordinierende Lotsen viel bewirken. Weiters sollen Patientenströme durchdacht gesteuert und die Primärversorgungseinheiten weiter ausgerollt werden.
- Rehabilitationskultur statt Kur: Die Rehabilitation soll sozial-, arbeitsmarkt- und gesundheitspolitische Aspekte ganzheitlich vereinen. Eine verpflichtende „Nach-Reha“ würde die Gesundheit nachhaltig sichern. Außerdem benötigt es maßgeschneiderte Konzepte für Kinder.
Die Vorschläge für ein besseres Gesundheitssystem liegen am Tisch. Nun ist die Politik am Ruder. "Wir brauchen mehr Mut zur Innovation und müssen experimentierfreudiger werden", fordert Dr. Schelling abschließend.
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