Pilotprojekt
Hilfsangebot für junge Suchtkranke in Wien gestartet
Mit dem Hilfsangebot "API Steps" wird jungen Wienerinnen und Wienern geholfen, die mit Suchtproblemen und gleichzeitig mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Dabei kooperiert die Sucht- und Drogenkoordination Wien mit dem Anton Proksch Institut, an dem die Jugendlichen auch behandelt werden.
WIEN. Es ist das erste Hilfsangebot dieser Art in Österreich: ein vollumfassendes Therapieprogramm, das vorwiegend an junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren gerichtet ist, die mit Suchtproblemen, aber gleichzeitig auch mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben.
Das Projekt "API Steps" ist eine Kooperation zwischen der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) und dem Anton Proksch Institut (API) in Liesing, wo die Betroffenen in Behandlung kommen.
Vollumfassende Therapie
Im Programm werden junge Menschen mit Suchterkrankungen von multiprofessionellen Fachkräften begleitet und behandelt. Dabei wird sowohl auf substanzgebundene (etwa Alkohol, Nikotin, Tabletten), als auch nicht substanzgebundene Süchte (wie Spielsucht, Essstörungen) eingegangen, die eine massive Auswirkung auf den Alltag haben.
"Psychische Erkrankungen gehen oft einher mit Suchterkrankungen", so SDW-Sprecher Markus Stradner gegenüber der BezirksZeitung. Dabei zählt er die häufigsten auf: Depressionen, Angstzustände, soziale Phobien und Ähnliches. Daher steht auch diese Seite im Fokus des Therapieprogramms.
Es gibt mit dem "API Steps" auch erstmals das Angebot, dass junge Menschen, sowohl in ambulante, ganztägig ambulante, als auch in stationäre Behandlung (sogenannte "Behandlungssettings") aufgenommen werden. "Die Übergange sind dann fließend, je nachdem, welche Art der Behandlung die Betroffenen benötigen", so Stradner weiter. Der oder die Patient/in wird dann im Laufe des Programms immer vom selben Team begleitet.
Regelbetrieb ab 2024
Die Behandlung umfasst neben der Diagnostik und medizinischen Betreuung unter anderem auch Sozialarbeit, Psychotherapie, Gruppenangebote, Körperwahrnehmung sowie Arbeits-, Kreativ-, Kunst, Musik- oder Bewegungstherapie. Darüber hinaus wird an der Ausbildung und beruflichen (Re-)Integration und dem sozialen Netzwerk intensiv gearbeitet.
Das "API Steps"-Projekt wurde im Mai zunächst als Pilotprojekt gestartet und soll dann laut dem Sprecher 2024 in den Regelbetrieb übergehen: "Heuer rechnen wir mit 50 bis 70 Personen, die an dem Programm teilnehmen können".
Ab 2024 sollen es 200 pro Jahr sein, schätzt Stradner. Zunächst stehen stationär fünf Betten, die sich am Anton Proksch Institut in der Gräfin-Zichy-Straße 6 (Liesing) befinden, zur Verfügung. Im Regelbetrieb sind dann zwölf Betten vorgesehen, dazu vier Plätze in der ambulanten Betreuung.
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