Corona-Herbstwellen

Keine Maßnahmen und Impfaktionen in Wien geplant

Es gibt in Wien nach wie vor Personen, die an Covid-19 erkranken. In den letzten Wochen häufen sich die Fälle wieder etwas. Auch Expertinnen und Experten rechnen mit mehreren Herbstwellen, die auf Wien zukommen. Sie sehen jedoch wenig Grund zur Sorge.

WIEN. Die formelle Pandemiezeit ist vorbei. Es gelten keine Verkehrsbeschränkungen mehr, der Grüne Pass ist Geschichte. Damit einhergehend endete mit Anfang Juli auch die Meldepflicht für neue Corona-Fälle in der Bundeshauptstadt.

Ganz den Fokus weg von den aktuellen Zahlen hat man jedoch seitens der Stadt vorerst nicht verloren. Denn das sogenannte SARI-Dashboard etwa zeigt die stationären Aufnahmen in den Wiener Spitälern mit Diagnosen von Schweren Akuten Respiratorischen Infektionen (SARI). Darunter fallen neben Influenza und RSV auch die Zahlen zu den stationär aufgenommenen Covid-19-Fällen.

Mehrere Personen im Spital

In Wien sind das mit Covid-19 momentan 22 Personen auf der Normalstation und eine auf der Intensivstation. Die Daten hierzu sind für den aktuellen Zeitraum noch unvollständig, allerdings zeigte sich in den vergangenen Wochen ein leichter Aufwärtstrend im Vergleich zum Beginn des Sommers.

Akkuratere Ergebnisse zu den aktuellen, an Covid-19 erkrankten Personen in Wien, liefert das sogenannte Abwassermonitoring. Dabei wird an 48 Standorten in ganz Österreich, wie auch bei Kläranlagen in Wien, die Viruslast im Abwasser gemessen. Auch hier ist ein Aufwärtstrend festzustellen, was die Last an täglich ausgeschiedenen SARS-CoV-2-Virenpartikeln pro Einwohner angeht. Wien liegt hier, wie auch in den vergangenen Pandemiejahren häufig, über dem österreichischen Durchschnitt und ist laut Monitoring das Bundesland mit den meisten aktiven Fällen.

Hacker: Einige Wellen erwartet

MeinBezirk.at hat im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) nachgefragt. Die Abwasserwerte werden hier nach wie vor in Bezug auf Covid-19 stetig beobachtet. "Wir sehen jetzt hier Anfang September eine kleine Welle", heißt es. Das sei jedoch für die Wienerinnen und Wiener nichts Besorgniserregendes, die Werte würden sich auch momentan wieder stabilisieren.

Aber wird es eine Herbstwelle geben? "Selbstverständlich. Es wird mehrere geben sogar", sagt Hacker. Anders als bei Influenza, werden es bei Covid auch in Zukunft mehrere kleine bis mittlere Wellen übers Jahr verteilt sein, an denen Teile der Bevölkerung erkranken. Das sei jedoch nichts, was den Behörden sowie dem Gesundheitspersonal aktuell Sorgen bereite.

Momentan gibt es in Wien eine "relativ dominante Variante". Diese trägt den Titel EG.5 oder Eris. Allerdings gibt es nicht, wie in der Vergangenheit eine dominante Covid-Variante, die die Zahlen dann auch zwangsweise nach oben treibt. Man spricht seitens der Behörden von einem Varianten-Mix. Eris, so betont das Büro des Gesundheitsstadtrats, mache nicht "schwerer krank" als andere Varianten. 

Spitäler nicht betroffen

Wie sieht also der Fahrplan für den Herbst aus? Es sind keine großangelegten Impfaktionen mehr geplant. Wer sich impfen lassen möchte, kann das bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten tun. Menschen ab 60 Jahren, Risikopersonen sowie medizinischem Gesundheitspersonal wird eine Auffrischungsimpfung besonders empfohlen. Auch das Testen ist beim Hausarzt möglich, Antigentests für daheim gibt's auch in den Wiener Apotheken.

Was der Gesundheitsstadtrat betont:  Maßnahmen kann es und wird es auch keine geben". Es gibt dazu aus heutiger Sicht weder einen Grund noch eine Rechtsgrundlage. Wir befänden uns schließlich "nicht mehr im Pandemiemanagement, sondern in der Regelversorgung", heißt es weiter.

Was die zukünftige Belastung des Gesundheitssystems angeht, zeigt sich der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) zuversichtlich. "Uns beunruhigen diese Bewegungen im Abwassermonitoring überhaupt nicht", heißt es hier. Aus Sicht der Spitäler sehe man auch seit einem Jahr keine schweren Verläufe in Bezug auf Covid-19 mehr. Es gäbe genug Möglichkeiten zur Behandlung, Medizinerinnen und Mediziner sehen auch in Zukunft keine große Gefahr.

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