Erhöhter Bedarf
Wien stockt die Ausbildungsplätze für Pflege auf
Laut einer Prognose braucht Wien bis 2030 an die 9.000 zusätzliche Pflegekräfte. Um den Bedarf abdecken zu können, setzt man verstärkt auf Ausbildung – und das in städtischen und privaten Spitälern und Pflegeheimen.
WIEN. Bis 2024 soll es in Wien 4.400 Ausbildungsplätze im Pflegebereich geben. Aktuell werden davon 80 Prozent durch den Wiener Gesundheitsverbunde(3.520) - davon rund 1.000 von der FH Campus Wien - abgedeckt.
Die Bundeshauptstadt sei auf einem guten Weg, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen, ist sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sicher. "Ich denke, wir sind ganz gut unterwegs. Wir haben die Pflegeausbildungsplätze in Wien mehr als verdoppelt", sagte der Stadtrat bei einem Interview im April .
Ausreichend Pflegekräfte ab 2027
„Bis die Absolventinnen und Absolventen dann soweit sind, dass sie auch in die Spitäler, in die Pflegeheime zur Anstellung kommen und uns dort unterstützen, wird es 2027 sein“, erklärte Gabriele Fuchs-Hlinka gegenüber orf.at. Sie ist für die Personalentwicklung und Ausbildung im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) verantwortlich. 2027 habe man dann alles erfüllt, was man sich vorgenommen habe, um den Bedarf an Pflegekräften zu decken.
Aber auch anderenorts wird die Ausbildung in Wien verstärkt. Darunter etwa von SeneCura, einem privaten Betreiber von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Dort bildet man Pflegekräfte in Kooperation mit dem Waff (Wiener Arbeitnehmerinnen Förderungsfonds) aus. „Wir haben aber auch eine Krankenpflegeschule in der Steiermark, in Graz und haben dort die Zahl der Auszubildenden von 250 auf 800 erhöht", lässt der Unternehmenssprecher Johannes Wallner wissen.
"Pflegelehre in Wien nicht nötig"
Ab Herbst gibt es in Österreich die Möglichkeit eine betriebliche Pflegelehre zu machen. In Wien wird diese aber nicht angeboten. In der Schweiz gibt es diese Ausbildung bereits. „Der Vorteil, den ich sehe in der Schweiz, ist, dass wir den Lernenden die ganze Zeit begleiten können", sagt Elisabeth Deutsch, Regionaldirektorin der Senevita-Gruppe Schweiz, ein Schwesterunternehmen von Senecura. Dabei könnte man als Betrieb einen Bezug zum Lernenden aufbauen und diesen auch nach der Ausbildung übernehmen.
Geht es nach dem WIGEV gebe es die Pflegelehre in Wien aber aus gutem Grund nicht. Man brauche sie schlichtweg nicht. Denn hebe es in der Bundeshauptstadt eine schulische Pflegeausbildung inklusive Praktika.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.