U2/U5-Projekt
1.300 Tonnen schwere "Debohra" durch Wien transportiert

- Zwei Kräne, 400 sowie 250 Tonnen, heben das 78 Tonnen schwere Schneiderad im Tandemhub am Augustinplatz aus.
- Foto: Felbermayr/Weickinger
- hochgeladen von Kevin Gleichweit
Der Bau der Linien U2/U5 geht weiter. Die Tunnelvortriebsmaschine "Debohra" musste daher vom Augustinplatz zum Matzleinsdorfer Platz transportiert werden, um das U-Bahn-Netzwerk weiter ausbauen zu können. Der Transport der rund 1.300 Tonnen schweren Maschine wurde zu einer dreitägigen Mammutaufgabe.
WIEN. Für die Wienerinnen und Wiener ist die U-Bahn nichts Neues, es gibt sie immerhin schon seit mehreren Jahrzehnten. Wie genau das Netzwerk gebaut wird, ist vielen jedoch nicht bekannt. Das U2/U5-Projekt bietet ein aktuelles Beispiel. Die vielen U-Bahn-Tunnel werden mithilfe der Tunnelvortriebsmaschine "Debohra" gegraben.
Das Gerät ist ein vom deutschen Hersteller Herrenknecht gefertigtes Unikat. Der Durchmesser des Schneidrads misst rund sieben Meter. Die Vortriebsmaschine ist mehr als 120 Meter lang und wiegt knapp 1.300 Tonnen. Diese Tunnelgräberin musste jetzt vom Augustinplatz zum Matzleinsdorfer Platz transportiert werden, um dort die Arbeit fortzusetzen.
Mit einem Teil des Transportes beschäftigte sich das Unternehmen Felbermayr. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber MeinBezirk erklärt, war der Betrieb für drei zentrale Elemente der Maschine zuständig. An drei Nächten mussten Schneidradantrieb (73 Tonnen), Schneidrad (78 Tonnen) und Schildschwanz (34 Tonnen) bewegt werden. Die restlichen Komponenten der Maschine wurden teilweise von anderen Partnern des U-Bahn-Bauprojekts transportiert.
"Wie Walzer tanzen"
Wie der Betrieb erklärt, musste "Debohra" im Vorhinein teilweise zerlegt, verladen und dann an drei Nächten an der Oberfläche zum Matzleinsdorfer Platz gebracht werden. Die größte Herausforderung stellte das Herzstück von "Debohra", das Schneidrad, dar. Mit einem Durchmesser von rund sieben Metern und 78 Tonnen schwer musste es im Tandemhub angehoben werden. Also zwei Kräne, in diesem Fall jeweils 400 sowie 250 Tonnen, die gleichzeitig eine schwere und großformatige Last präzise heben und positionieren.

- Die Vier-Achs-Zugmaschine manövriert den zehnachsigen Semi-Tieflader rückwärts in die vorgesehene Position am Matzleinsdorfer Platz.
- Foto: Felbermayr/Weickinger
- hochgeladen von Kevin Gleichweit
Danach wurde es auf einem vorbereiteten Zehn-Achs-Semitieflader - also ein Schwerlast-Sattelschlepper mit mehreren Achsen - abgelegt. Eskortiert von Polizei und Begleitfahrzeugen ging es dann vorbei an der Lugner City und gesperrten Kreuzungen zum Matzleinsdorfer Platz. Gegen drei Uhr früh wurde das Ziel erreicht.
„Der Hub und Transport der Komponenten ist wie Walzer tanzen“, so Abteilungs- und Projektleiter Gabriel Asböck. „Führung, Haltung, Drehung müssen verinnerlicht und exakt ausgeführt werden – ist nur ein Schritt nicht im Takt, droht die Figur zu kippen. Nur mit einem eingespielten Team und in hervorragender Zusammenarbeit mit den Behörden gelingt eine Choreografie wie diese," führt er weiter aus.
Öffi-Ausbau geht weiter
"Debohra" wird nach dem Transport der drei Komponenten schon bald wieder einsatzbereit sein. Sie setzt dann die Arbeit für die zweite Tunnelröhre fort - also die neue U2-Strecke zwischen Rathaus und Matzleinsdorfer Platz.

- Ein Portalkran hebt an der Baustelle am Matzleinsdorfer Platz um 3 Uhr morgens das Schneidrad vom Semi-Tieflader.
- Foto: Felbermayr/Weickinger
- hochgeladen von Kevin Gleichweit
„Wenn man mitten in der Nacht mit so einer Maschine durch Wien zieht, denkt man auch an das große Ganze“, erklärt Thomas Daxelmüller, stellvertretender Leiter der Niederlassung Lanzendorf und Projektleiter seitens Felbermayr. „Wir schaffen hier die Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte. Es freut mich zu sehen, wie wir als Unternehmen mit unserem Know-how dazu maßgeblich beitragen.“
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