Prozessbeginn
86-Jähriger wegen Mordversuch an Sohn in Wien vor Gericht

- Ein Mann soll seinen eigenen Sohn mit einer Waffe bedroht und mehrmals abgedrückt haben. Jetzt muss er sich dafür vor Gericht verantworten. (Symbolbild)
- Foto: Max Kleinen/Unsplash
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Am Wiener Landesgericht muss sich am Donnerstag ein 86-Jähriger wegen des versuchten Mordes an seinem Sohn verantworten. Erweisen sich die Vorwürfe als wahr, dürfte der Nachwuchs Glück im Unglück gehabt haben. Denn der Vater hätte mehrmals abgedrückt, doch kein Schuss löste sich.
WIEN/DONAUSTADT. Mit einer Pistole soll ein 86-jähriger Mann in der Donaustadt versucht haben, seinen eigenen Sohn umzubringen. So lautet zumindest die Anklage in einem Prozess am Wiener Straflandesgericht, welcher am Donnerstag, 18. Jänner, beginnt. Der Vater soll demnach eine Pistole an den Kopf und auch gegen den Bauch des 51-jährigen Nachwuchses gehalten haben.
Zu dem Vorfall sei es im Juli 2023 gekommen, weil der Sohn in der Garage vermutete, dass der Vater sein Auto beschädigte. Man wohnte zwar zusammen, seit Jahren jedoch soll das Verhältnis schon zerrüttet gewesen sein, man habe oft gestritten und nurmehr das Nötigste miteinander gesprochen. An dem besagten Tag soll der Vater dann die nächste Eskalationsstufe eingeleitet haben. Er griff in eine Lade, holte eine Pistole heraus, drückte sie dem Sprössling auf den Hinterkopf und rief "Jetzt erschieß' ich dich!" MeinBezirk.at berichtete über die Festnahme, mehr dazu unten.

- Am Landesgericht für Strafsachen findet am Donnerstag als Schwurverhandlung statt.
- Foto: Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com
- hochgeladen von Ronja Reidinger
Sicherung als Retter
Trotz mehrfachen Abdrückens sei jedoch kein Schuss losgegangen. Der potenzielle Täter soll nämlich übersehen haben, dass die Waffe noch gesichert war. Nur dadurch konnte Schlimmeres verhindert werden - die Anklage lautet daher auf Mordversuch. Der 51-Jährige entriss dem 86-Jährigen erfolgreich die Waffe und alarmierte die Polizei. Diese nahm den Tatverdächtigen dann fest.

- Diese Waffe stand im Mittelpunkt der Auseinandersetzung, hieß es in einer Presseaussendung nach der Festnahme.
- Foto: LPD Wien
- hochgeladen von David Hofer
Laut dem Anwalt des Vaters, Anwalt Kreiner, wird es kein Schuldbekenntnis vor dem Schwurgericht geben: "Ja, er hat die Waffe auf den Sohn gerichtet. Aber er war sich bewusst, dass die Waffe gesichert ist. Er wollte ihm nur Angst machen, er wollte ihn natürlich nicht töten", teilt Kreiner gegenüber APA mit.
Klar sei laut Kreiner auch, dass der Angeklagte von seinem Sohn jahrelang abschätzig und schlecht behandelt worden sei. So oder so - rund um Waffen gab es in dem Fall gleich mehrere Delikte. Die Pistole, welche der Vater aus der Lade holte, war nicht registriert. Der 86-Jährige wurde wegen illegalem Waffenbesitz angezeigt. Aber auch der Sohn hatte ein Waffenarsenal angesammelt, bei ihm wurden unter anderem eine Armbrust, Wurfsterne, Kampfmesser und ein Luftdruckgewehr sichergestellt. Dabei hatte der 51-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits ein aufrechtes Waffenverbot.



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