Mariahilf
Anrainer berichten von mehr Drogenbesteck in ihren Kellern
Immer wieder kam es rund um die Suchthilfe Jedmayer am Gumpendorfer Gürtel zu Problemen zwischen Anrainerinnen beziehungsweise Anrainern und den Klientinnen sowie Klienten. In den vergangene Wochen soll sich die Situation wieder zugespitzt haben.
WIEN/MARIAHILF. "Das Sicherheitsgefühl ist dahin, wenn man weiß, dass ständig fremde Menschen ins Haus kommen", erklärt Elisabeth. Als unmittelbare Nachbarin der Suchthilfe am Gumpendorfer Gürtel ist sie in den vergangenen Jahren immer wieder Zeugin davon geworden, wie Menschen im Keller ihres Wohnhauses Drogen konsumierten.
Türe wurde erneut eingetreten
Die Situation soll sich seit Jahresbeginn wieder zugespitzt haben. "Man merkt, dass mehr Drogenbesteck bei uns rumliegt und alles verunreinigt ist", berichtet Eilsabeth. Zu viel für die Anrainerin und ihre Nachbarinnen sowie Nachbarn wurde es dann, als die Haustür ihres Wohnhauses durch eine Person eingetreten wurde, um in den Keller zu gelangen. "Das ist vergangenes Jahr schon mal passiert und wir haben deswegen auch eine neue Tür bekommen. Wir dachten, dass es damit wieder sicherer wird."
Auch wenn dann immer die Polizei gerufen wird, löst das laut ihr das Grundproblem nicht. "Am Ende müssen wir Hausbewohner der Hausverwaltung schreiben, die dann einen Schlosser oder Tischler schicken und wir dürfen das dann zahlen", so die Anrainerin.
Drogenbesteck und Müll bleiben zurück
Eine weitere Anrainerin der Suchthilfe - sie lebt in der Meravigliagasse - berichtet, dass sie in den vergangen Wochen immer wieder Spritzen und weiteres Drogenbesteck in den naheliegenden Parks, Straßen und sogar Häusern gefunden habe. Die ÖVP Mariahilf fordert deswegen ein wienweites Suchthilfekonzept, mit dem der Bezirk und das Grätzl am Gumpendorfer Gürtel entlastet werden.
"Die Bewohner haben Angst und meiden die Kellerräume", begründet Martina Hammerer von den ÖVP Frauen die Forderung. Als Anrainerin des Grätzls in der Nähe der Suchthilfe habe sie ähnliche Vorfälle auch in ihrem Wohnhaus erlebt. "Die Hausverantwortlichen müssen beinahe täglich Hinterlassenschaften beseitigen. Nicht einmal das in den Kellergängen extra angebrachte UV-Licht zur Vermeidung von Drogenkonsum hält die Süchtigen mehr ab", so Hammerer.
Sam Plus hilft bei allen Problemen
Die Polizei kündigt deswegen an, dass zusätzlich zu den bereits stattfindenden Kontrollen im öffentlichen Raum ein extra Funkwagen täglich das Grätzl bestreifen wird. Laut der Suchthilfe Wien könnte es an der Kälte liegen, dass sich jetzt vermehrt Betroffene Zugang zu den Häusern verschaffen.
Um das Problem zu lösen, sei die Vermittlung von Wohnungen deshalb ein wichtiger Bestandteil ihres Betreuungsangebots. "Als präventive Maßnahme arbeitet auch das Team von sam plus mit suchtkranken Menschen in der Umgebung im 6., 12. und 15. Bezirk", erklärt eine Sprecherin der Suchthilfe.
"Die Mitarbeiter von sam plus sind bemüht, alle Probleme direkt zu lösen. Anrainer und Hausverwaltungen können sich bei Schwierigkeiten mit Betroffenen direkt an sie wenden", führt sie weiter aus. Das Team von sam plus ist an ihrer roten Dienstkleidung erkennbar. Telefonisch sind sie unter +43 676/8118-53732 und per E-Mail unter samplus@suchthilfe.at erreichbar.
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