Träum Dein Wien
Mehr Kunst im öffentlichen Raum
Mehr als 1.000 Träume wurden für „Träum dein Wien“ eingesendet. Das ist Zoé Hübls Traum:
Was kann, soll und wird sich in Wien ändern? Das wollte die bz-Initiative „Träum dein Wien“ von den Wienern wissen. Zoé Hübl studiert Geschichte, interessiert sich aber auch für Politik und Musik. "In meinem Bekanntenkreis gibt es so viele talentierte Künstlerinnen und Künstler, die niemand kennt", stellt sie fest. "Ich träume davon, dass Kunst im öffentlichen Raum mehr gefördert wird."
Die Folk-Chansonnière Amelie Tobien ist eine "One-Woman-Band" – mehr als ihre Stimme und ihre Gitarre braucht sie nicht. Tobien ist eine der Wiener U-Bahn-Stars, die in den Öffi-Stationen auftreten. Auch auf der Straße hat die 28-Jährige schon gespielt, unter anderem in Dublin. Tobiens Debütsingle "Rivers" ist im Jänner auf Spotify und Youtube erschienen (mehr unter www.amelietobien.com).
"Als Straßenmusikerin muss man sich in Wien und Dublin gleichermaßen registrieren", erzählt Tobien von ihren Erfahrungen. "In Wien werden die Platzkarten aber nur einmal im Monat vom Magistrat vergeben, das macht Straßenmusik sehr unspontan. Für internationale Musiker ist das unattraktiv", sagt die gebürtige Salzburgerin, die heute in Wien lebt. "So spielen immer wieder dieselben Leute."
Künstlermeile auf der Mahü?
Hübl wünscht sich etwa auf der Mariahilfer Straße "einen fixen Ort, eine Künstlermeile, wo Künstler spontan und unbürokratisch zeigen dürfen, was sie können – nicht nur Musiker, sondern auch bildende Künstler oder Artisten. Das würde unsere Stadt sehr beleben!" Konsumzwang lehnt sie ab: "Gerade die Mariahilfer Straße ist ohnehin ein kapitalistischer Hotspot – da muss man auf einer Künstlermeile nicht auch noch konsumieren müssen." Tobien weiß, dass es "in Wien viele Leute gibt, die bestimmte Musik- oder Kunstrichtungen total ablehnen. Deshalb sollte für jeden etwas dabei sein, aber alle sollten sich etwa bei der Lautstärke an Regeln halten müssen", sagt die Singer-Songwriterin und nimmt die Gitarre in die Hand.
Hübl und Tobien sind sich einig, dass Kunst im öffentlichen Raum mehr gefördert werden sollte, auch weil die Bürokratie Künstler unnötig einschränke. "Schließlich ist die Kunst frei, das steht schon seit 1982 in der Verfassung", schmunzelt Geschichtsstudentin Hübl. Gemeinsam werden Zoé Hübl und Amelie Tobien in der Traumwerkstatt am 28. März Ideen dazu ausarbeiten, wie man diesen Traum wahr werden lassen kann.
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