Gesundheit
Stadt Wien startet neues Impfsystem
- Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und stellvertretende Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler päsentierten den neuen Impfservice.
- Foto: David Bohmann
- hochgeladen von Naz Kücüktekin
In 90 Sekunden zum persönlichen Impftermin: Das neue Impfservice der Stadt Wien soll Impfen einfacher und zugänglicher machen.
Wien. „Das Gesundheitssystem muss kundenorientierter werden“, leitet Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) die Vorstellung des neuen Wiener Impfservice am Wiener Impftag ein. Lange Wartezeiten und wenig Zugänglichkeit – das soll von nun an der Vergangenheit angehören. In nur 90 Sekunden soll man mit dem neuen Online-Tool per Computer, Laptop oder Smartphone mit nur ein paar Klicks einen Termin für eine Impfung ausmachen können.
Erfolgreiche Pilotphase
Beginnend mit August 2019 wurde das neue Impfterminvergabesystem im „Impfservice Town Town“ und im „Reisemedizinischen Impfservice im Kaiser-Franz-Josef-Spital“ getestet. Die Pilotphase zeigte einen stetigen Anstieg der Online-Terminvereinbarungen. In der „Impfstelle Town Town“ betrug der Anteil 26 Prozent aller Terminvereinbarungen. „Nachdem wir den Pilotbetrieb erfolgreich getestet haben, weiten wir die Terminvergabe mit dieser Woche auf alle Gesundheitsämter Wiens aus“, verkündet die stellvertretende Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler.
Zudem wurden im Zuge der Umstellung auch das Impfangebot in den Bezirksgesundheitsämtern vereinheitlicht und erweitert. Neben den saisonalen Impfungen – FSME, Grippe und den Basisimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung – bekommen Erwachsene zum Beispiel jetzt auch die Pneumokokkenimpfung. Das KFJ hat die speziellen reisemedizinischen Impfungen wie Gelbfieber, Japan-B-Enzephalitis, Typhus und Tollwut übernommen. Damit sind alle reisemedizinischen Impfungen im KFJ gebündelt.
So funktioniert das Impfsystem
Um sich ab sofort online einen Impftermin ausmachen zu können, muss man sich unter www.impfservice.wien registrieren. Die notwendigen Angaben dafür sind Name, Geburtsdatum und eine E-Mailadresse oder Telefonnummer. Das jeweilige Gesundheitsamt oder die Zeit des Termins kann man sich danach individuell aussuchen. Die Länge der Zeitslots wird dabei je nach Anzahl der Personen (z.B. Familien mit Kindern), Beratungsbedarf und nach Anzahl der Impfungen angepasst.
Zum vereinbarten Termin müssen Kunden zehn Minuten vorher erscheinen. „Die Impftermine sind für unsere KundInnen besser planbar. Die nunmehr kurze Aufenthaltszeit und der ausreichende Platz im Warteraum erlauben einen entspannten Impfablauf sowohl für KundInnen als auch für MitarbeiterInnen“, erklärt Stadtrat Hacker. Neben der Terminvereinbarung bietet www.impfservice.wien auch umfassende Informationen rund ums Impfen sowie einen Überblick über alle Impfstellen der Stadt Wien an. Eine telefonische Terminvereinbarung ist ebenfalls unter der Nummer 01/4000 80 15 möglich.
Neues Service ist nur ein erster Schritt
Mit dem neuen Impfservice wird ein Anstieg der Impfungen erwartet. „Der Weg zum Impftermin war vorher viel zu kompliziert“, so Peter Hacker. Auf 30 Prozent wird die Impflücke bei Masern etwa bei Erwachsenen geschätzt, so Karnthaler.
Das neue Impfservice soll aber nur ein erster Schritt sein. „Wir brauchen überhaupt einen elektronischen Gesundheitsakt sowie digitale Impfsysteme. Ich habe dazu auch schon Gespräche mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober geführt. Der will da ebenfalls auf die Tube drücken“, lässt Peter Hacker wissen. Auch die Möglichkeit, Termine in Spitalsambulanzen zu fixieren, werde derzeit getestet.
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