Startkapital für Hausärtze
Wiener Ärzteoffensive wird ausgeweitet
Mit einem Startkapital von 44.000 Euro werden neue Hausärzte in Favoriten unterstützt. Diese Förderung bietet die Österreichische Gesundheitskasse nun auch in Simmering, Rudolfsheim-Fünfhaus und der Brigittenau an.
WIEN. In Wien fehlt es an Kassenärzten, vor allem aber Allgemeinmedizinern. Aktuell sind in Wien 19 Planstellen von Hausärzten nicht besetzt, alleine im 10. Bezirk gibt es vier offenen Planstellen. Deshalb erhalten Hausärzte seit vergangenem Jahr in Favoriten einen Startbonus von 44.000 Euro für die Eröffnung oder Übernahme einer Hausarztpraxis. "Bis jetzt wurde dieser Förderungsbetrag an drei allgemeinmedizinische Ordinationen im 10. Bezirk zur Auszahlung gebracht", sagt Andrea Mayrhofer, Pressesprecherin der Österreichischen Gesundheitskasse.
Nun führt die Österreichische Gesundheitskasse diese Förderung in weiteren Bezirken ein: Künftig gibt es auch in Simmering, Rudolfsheim-Fünfhaus und der Brigittenau ein Startkapital von 44.000 Euro. Damit will die Österreichische Gesundheitskasse einen Anreiz zur Eröffnung oder Übernahme von Hausarztpraxen in den Bezirken mit Nachbesetzungsschwierigkeiten schaffen.
Förderung auch für Kinderärzte
Bei den Fachärzten gibt es insbesondere einen Mangel an Kassen-Kinderärtzen. Aus diesem Grund erhalten diese bereits jetzt in ganz Wien einen Startbonus der Österreichischen Gesundheitskasse. Bisher wurde die Förderung von Kassen-Kinderärzten in Anspruch genommen. "Bislang haben fünf Kinderfacharztordinationen über ganz Wien verteilt diesen Förderungsbeitrag erhalten", so Mayrhofer. Weiterhin offen sind sechs Wiener Planstellen in den Bezirken 2, 6, 10, 12, 16 und 22. Zudem fehlen insgesamt vier Kassen-Frauenärzte Bezirken 3, 6, 10 und 14.
Steigende Zahl an Wahlärzte
Aufgrund der fehlenden Kassenärzte besuchen immer mehr Wiener Spitalsambulanzen oder Wahlärzte. Letztere haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen: Von 2010 auf 2018 ist die Anzahl um 500 auf 5.343 Wahlärzte gestiegen. Im Vergleich dazu ist die Zahl der Wiener Kassenärzte von 1.745 auf 1.606 gesunken – und das im selben Zeitraum.
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