In Wiener Spitälern
Ärztekammer fordert 32-Stunden-Woche und Prämien

Die Spitäler sollen "wiederbelebt" werden, deshalb fordert die Ärztekammer Wien mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Lage. | Foto: César Badilla Miranda/Unsplash
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Im Zehn-Punkte-Plan "Wider die Wiener Spitalsmisere", die der BezirksZeitung vorliegt, fordert die Wiener Ärztekammer etwa eine Rückkehr- und Bleibeprämie, eine Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich sowie eine Ausbildungsoffensive. Laut Wiener Gesundheitsverbund laufen bereits die Gespräche.

WIEN. Wie bereits berichtet, hat Ärztekammer Wien-Vizepräsident Stefan Ferenci vor einigen Tagen live im Fernsehen Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) den Zehn-Punkte-Plan übergeben, in dem Ideen und Vorschläge enthalten seien, wie Wiener Spitäler wieder zu einem attraktiven Arbeitsplatz gemacht werden können. Die BezirksZeitung berichtete über die Punkte, etwa eine Rückkehr- und Bleibeprämie in Höhe von jeweils 24.000 Euro oder Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Ärztekammer will mit zehn Punkten Wiener Spitäler retten

Der Zehn-Punkte-Plan unter dem Namen "Wider die Wiener Spitalsmisere" liegt der BezirksZeitung vor. Beim Punkt "Bessere Arbeitsbedingungen für Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben" werden auch flexible Arbeitszeitmodelle sowie Ausbau der Teilzeitmöglichkeiten und der Betriebskindergärten gefordert.

Ein Punkt ist auch die Ausbildungsoffensive. Durch den Personalmangel kommt es zuletzt vermehrt dazu, dass Jungärztinnen und -ärzte als billige Arbeitskräfte, "Lückenbüßer*innen und Systemerherhalter*innen" herhalten müssen. Hier fordert die Ärztekammer Wien etwa eine Festlegung von fixen Ausbildungszeiten im Dienstplan von zumindest 20 Prozent, und zwar sowohl für Ausbildnerinnen und -bildner als auch für Auszubildende. Einheitlich soll es auch zehn Tage Sonderurlaub für Aus-, Fort- und Weiterbildung jährlich geben. 

Ein Punkt ist auch die Ausbildungsoffensive. Durch den Personalmangel kommt es zuletzt vermehrt dazu, dass Jungärztinnen und -ärzte als billige Arbeitskräfte, "Lückenbüßer*innen und Systemerherhalter*innen" herhalten müssen, so die Ärztekammer. | Foto: César Badilla Miranda/Unsplash
  • Ein Punkt ist auch die Ausbildungsoffensive. Durch den Personalmangel kommt es zuletzt vermehrt dazu, dass Jungärztinnen und -ärzte als billige Arbeitskräfte, "Lückenbüßer*innen und Systemerherhalter*innen" herhalten müssen, so die Ärztekammer.
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Auch soll es klare Strukturen für die Zukunft des AKH Wien geben. Dieses soll als eigenständiges Bundesspital geführt werden, damit alle Beschäftigten bei einem einheitlichen Arbeitgeber nach einheitlichen Rahmenbedingungen beschäftigt sind. Zudem fordert man eine Erhöhung der Bruttogehälter für alle Mitarbeitende der MedUni Wien um 30 Prozent sowie 60 zusätzliche Ärzte zur Entlastung von Bereichen mit besonders hohen klinischen Anforderungen.

Weitere Punkte sind:

  • Transparente Personalbedarfsplanung (u. a. Neuberechnung der tatsächlich notwendigen Dienstposten)
  • Organisationsreform des Wiener Gesundheitsverbundes (etwa Ausgliederung des WiGev mit klarer Finanz- und Personalhoheit für die ärztlichen Direktoren der jeweiligen Krankenanstalten)
  • Bürokratieabbau und Digitalisierung (Ausbau des Klinisch Administrativen Diensts - kurz KAD, Reduktion des Dokumentationsaufwands durch die Digitalisierung von Prozessen inkl. der flächendeckenden Ausrollung von Patientendatenmanagementsystemen)
Um den "Flächenbrand" in den Wiener Spitälern zu löschen, legte Ferenci bei einem Medientermin einen Zehn-Punkte-Plan vor.  | Foto: Andreas Pölzl/RMW
  • Um den "Flächenbrand" in den Wiener Spitälern zu löschen, legte Ferenci bei einem Medientermin einen Zehn-Punkte-Plan vor.
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  • Ausbau der Sonderklasse (tagesinterventionell und stationär)
  • Modernes Management für moderne Spitäler
  • Neuaufstellung der Gesundheitsplanung in Wien (regelmäßige und transparente Gespräche mit der Wiener Gesundheitspolitik, Einrichtung je einer ständig tagenden gemeinsamen Planungskommission für die Spitäler und für den WiGev

WiGev: Führen Gespräche

Auf BezirksZeitung-Anfrage sagte der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev), dass man alle Vorschläge sorgsam aufgenommen hätte. "Es finden dazu laufend Gespräche zwischen der Ärztekammer und dem WiGev statt", so Sprecherin Gabriele Egartner. Details zu den Gesprächen wollte man nicht preisgeben. Zu den finanziellen Forderung sagt der WiGev, dass auch hier Veränderungen diskutiert werden, die Forderungen in Österreich jedoch Angelegenheit der Sozialpartnerschaft seien.

Derzeit steht für den WiGev das Thema Fachkräfte im Fokus. Hier sind etwa 30.000 Mitarbeitende beschäftigt - 13.000 in der Pflege, 3.500 im ärztlichen Bereich. "Derzeit haben wir im Bereich der Pflege einen Besetzungsgrad von 93 Prozent, im medizinischen Bereich sind es 94 Prozent. Qualifizierte Fachkräfte werden laufend gesucht und wir setzen hier Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen", heißt es.

Vor Kurzem kam es zum kurzen Warnstreik in der Klinik Ottakring. Hier zu sehen: Die Sprecher des Streikkomitees im Vordergrund: Aglaia Kotal (l.) und Severin Ehrengruber. | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Vor Kurzem kam es zum kurzen Warnstreik in der Klinik Ottakring. Hier zu sehen: Die Sprecher des Streikkomitees im Vordergrund: Aglaia Kotal (l.) und Severin Ehrengruber.
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Folgende Maßnahmen gibt es bereits oder sind geplant:

  • Verdopplung der Ausbildungsplätze im Bereich der Pflege
  • Anwerbebonus für Mitarbeiter von 1.000 Euro pro angeworbener qualifizierter Fachkraft
  • Rückholung von pensionierten Mitarbeitern (inkl. Anrechnung der Vordienstzeiten)
  • Systematische Off-Boarding-Gespräche mit Kollegen, die aus ihrer Dienststelle ausscheiden wollen, mit dem Ziel, zumindest den Wechsel innerhalb des Unternehmen anzubieten oder zu erreichen
  • Laufende Verbesserung der WiGev-internen Jobbörse
  • Intensives, unternehmensexternes Personalmarketing und Recruiting.

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