Birgit Hebein wird Chefin der Wiener Grünen
Eine neue Spitze der Wiener Grünen ist gefunden: Birgit Hebein hat sich mit etwas mehr als 100 Stimmen gegen Peter Kraus durchgesetzt.
WIEN. "Ja, natürlich mache ich linke Politik, was sonst?!", gibt sich die neue Spitzenkandidatin Birgit Hebein vor Journalisten bei ihrer Präsentation entschlossen. Ihr Grundsatz "Wer Wien liebt, spaltet es nicht“, soll die Themen Soziales und Ökologie in den Mittelpunkt ihrer Politik rücken. Die 51-Jährige war bisher Sozial- und Sicherheitssprecherin ihrer Fraktion im Wiener Gemeinderat.
Der größte Reichtum der Stadt, seien die Menschen: "Ich möchte, dass alle Menschen in Wien ohne Sorgen und Angst einschlafen können und auch wieder so aufwachen", so Hebein. Sie will in Zukunft mit Hausbesuchen mit den Menschen in Kontakt treten und mit ihnen einen Dialog führen. Die Wiener würden nicht wollen, dass man "über sie redet, sondern stattdessen selbst mitreden", ist sich Hebein sicher.
2.000 Menschen haben gewählt
An der Wahl zur neuen Spitze der Grünen haben sich rund 2.000 Menschen beteiligt. Aus fünf Kandidaten blieben schließlich Birgit Hebein und Peter Kraus übrig. Da man bei der Wahl alle Kandidaten nach Priorität reihen konnte, wurde dann ausgewertet, wer von beiden die meisten Zweit- und Drittstimmen erreicht hat. Hebein setzte sich schließlich mit 1244 Stimmen durch, Kraus kam auf insgesamt 1138 Stimmen.
"Ich möchte mich bei meinen Mitbewerbern bedanken. Wir sind immer als Team aufgetreten und das möchte ich auch weiterhin", so Hebein. Wie genau die Zusammenarbeit in Zukunft aussehen wird, das werde sich erst zeigen. Auch ob David Ellensohn Klubchef der Wiener Grünen bleibt, sie eine Teamentscheidung, die bei der nächsten Klubtagung besprochen wird.
"Keine Neuwahlen"
Hebein erklärt, dass sie nichts davon halte, vor 2020 zu wählen: "Selbstverständlich arbeiten wir bis zum letzten Tag", sagt die künftige Chefin der Grünen. Sie wolle aus den "Fehlern der Vergangenheit" lernen und gemeinsam mit einem Team für die Wiener Grünen kämpfen. An der rot-grünen Koalition in Wien will sie festhalten und sieht sie als wichtigen Gegenpol zur schwarz-blauen Regierung, die sie auch offen kritisiert.
Wann sie das Amt der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou übernehme, sei noch nicht festgelegt, so Hebein. Für Mittwoch, 28. November, sei jedoch ein Gespräch mit Vassilakou angesetzt, bei dem die Einzelheiten zur Übergabe besprochen werden. Vassilakou habe sie jedoch schon angerufen und ihr mit den Worten "Willkommen im neuen Leben" zur Wahl gratuliert.
Zur Person: Birgit Hebein
Die 51-jährige Villacherin sitzt seit 2010 im Gemeinderat und im Landtag und kommt ursprünglich aus dem 15. Bezirk. Sie ist überzeugt, dass „soziale Sicherheit sozialen Frieden gewährt“. Daher will sie bewusst auf die Menschen in den Grätzeln zugehen, Probleme aufzeigen und dazu Projekte erarbeiten und umsetzen. Die grüne Politik soll mit Herz soziale und ökonomische Standards verbinden.
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