Akademikerball
FPÖ-Hofer und Richard Lugner verurteilen Ukraine-Krieg
Der Akademikerball fand heuer am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine statt. Norbert Hofer (FPÖ) hofft auf ein baldiges Ende, während Richard Lugner "nicht Gott spielen" will.
WIEN. Der von der FPÖ Wien organisierten Akademikerball zählte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche hochrangige Gäste. Doch während sich etwa Landesparteichef Dominik Nepp bis wenige Meter vor den Eingang fahren ließ und dann schnurstracks hineineilte, ohne ein Statement abzugeben, waren andere Ballbesucher schon mehr in Redelaune.
Andreas Mölzer, seines Zeichens FPÖ-"Urgestein", gilt bis heute als einer der einflussreichsten Personen in der Partei. Der Akademikerball sei "ein schöner Ball, eine studentische Folklore", wie er den wartenden Journalistinnen und Journalisten vor dem Eingang der Hofburg zurief. Auch für die jährlichen Akademikerball-Demonstranten hatte er gewählte, wenn auch nicht ganz so schöne Worte, übrig.
Nächste Wahl mit Hofer und Lugner?
Überrasche Gesichter machten einige der Wartenden dann, als eine bekannte schwarze Limousine vorfuhr. Der dritte Nationalratspräsident und einstige FPÖ-Chef Norbert Hofer kam gemeinsam mit Baulöwe Richard "Mörtel" Lugner.
Ob er der "Stargast" von Hofer sei oder doch eher umgekehrt, wollte Lugner nicht beurteilen, ein Gast sei er aber jedenfalls. Von Hofer hieß es, dass der Baumeister seit "der vorletzten Wahl" ein "sehr guter Freund geworden ist". Auch zu einem mutmaßlichen Scherz ließ sich der FPÖ-Politiker hinreißen: Man werde sehen, ob man zu zweit wieder einmal gemeinsam bei einer Wahl antreten werde. Lugner lehnte das zwar umgehend ab, rechnet den Blauen aber anscheinend gute Chancen bei einer kommenden Nationalratswahl aus.
Lugner: Ukraine-Krieg "schade"
Dass der Akademikerball am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine stattfand, sorgte im Vorfeld für heftige Kritik. Unbegründet, meinte Hofer, denn der Termin wurde bereits vor Beginn des Krieges festgelegt. Der dritte Nationalratspräsident betonte, dass die FPÖ den Angriffskrieg verurteile. "Mir tun die Menschen sehr leid", so Hofer. Er hoffe, dass der Krieg bald ein Ende findet.
Auch der Baulöwe selbst fand Worte zum Ukraine-Krieg. Es sei "schade, was in der Ukraine passiert" und "eine Sauerei". Dies sei aber kein Grund, den Akademikerball nicht zu besuchen oder gar abzusagen, erklärte Lugner. "Deswegen müssen wir nicht Gott spielen".
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