Berät Bürgermeister
Neuer "Religionsrat" soll für Toleranz in Wien sorgen
Am Donnerstag traf sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften. Ab sofort soll ein neu gegründeter "Religionsrat" regelmäßig zusammenkommen und für mehr Toleranz zwischen den Gruppen sorgen.
WIEN. Der Nahost-Konflikt betrifft inzwischen auch die europäischen Städte. Immer wieder kommt es zu Hassparolen von verschiedenen Gruppierungen und Akteuren. Ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig religiöse Toleranz und ein verständnisvolles Miteinander für ein friedvolles Zusammenleben in einer Gesellschaft sind, heißt es aus dem Rathaus.
Aus diesem Grund traf sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften. Gemeinsam wurde ein "Religionsrat" geschaffen. Dieser soll unmittelbar und persönlich den Bürgermeister bzw. die Stadt Wien beraten. In diesem Rat werden künftig Religionsgemeinschaften – von der Römisch-Katholischen Kirche über die Islamische Glaubensgemeinschaft bis zur Israelischen Kultusgemeinde - beteiligt sein. „Ziel ist die Förderung des Miteinanders und ein Beitrag für mehr Toleranz“, erklärte Ludwig
Die Institution soll ein wichtiger Baustein für das Zusammenleben sein. Der "Religionsrat" kann sogar Empfehlungen aussprechen. Es wurden regelmäßige Treffen mit dem Bürgermeister vereinbart - vorerst sind zwei Sitzungen pro Jahr geplant.
"Können Konflikt nicht lösen"
Die aktuellen Konflikte beobachte Ludwig genauso wie viele Teile der Wiener Bevölkerung „mit großer Sorge“, erklärt er. Krieg könne nie eine nachhaltige Lösung sein, auch Terror würde nur versuchen, die Friedensordnung zu destabilisieren. Man werde den Konflikt im Nahen Osten nicht von Wien aus lösen, weiß Ludwig, aber: "Wir wollen in Wien mit positivem Beispiel vorangehen und ein friedliches Miteinander erhalten“
Es gebe in Wien bereits zahlreiche Bestrebungen, ein Zusammenleben der Menschen in der Stadt unabhängig von ihrer religiösen Konfession zu gewährleisten. Ludwig betonte, wie wichtig der interreligiöse Dialog für ein friedvolles Zusammenleben sei. Die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften würden in Wien schon seit Jahren intensiv und sehr gut zusammenarbeiten. Und genau deshalb, so Ludwig, trete er auch für die Einrichtung dieses neuen, unabhängigen "Wiener Religionsrates" ein.
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