Duell in Wien
SPÖ mit Satire-Bericht als Antwort auf Mahrer-Marktvideos
Nachdem zwei Videos der Wiener ÖVP und Landesparteiobmann Karl Mahrer vom Brunnen- und Viktor-Adler-Markt für viel Kritik sorgten, konterte die Bundes-SPÖ mit einem Satire-Bericht aus dem Regierungsviertel. Außerdem gibt es ein weiteres Online-Duell der beiden Parteien.
WIEN. Innerhalb weniger Tage sorgte die Wiener Volkspartei und ihr Landesparteiobmann Karl Mahrer für Kritik. Zuerst wurde ein Video vom Ottakringer Brunnenmarkt veröffentlicht, mit dem Anfangssatz "Verlieren wir nicht unser Wien". Viele Politikerinnen und Politiker sprachen von Rassismus und Hetze. Dann postete die Partei einen Videobericht vom Viktor-Adler-Markt im 10. Bezirk, wo Mahrer Parteikollegen als zufällige Passanten interviewte.
Die Bundes-SPÖ antwortete am Donnerstag, 30. März, mit einem Satire-Bericht auf die Videos der Wiener ÖVP. Unter dem Motto "Hinschauen statt wegschauen" - Anspielung an den Slogan der Wiener ÖVP bei den genannten Videos - nannte man das "türkise Regierungsviertel" zwischen Lichtenfelsgasse und Ballhausplatz als "Brennpunkt" in Wien.
"Hier haben unethische Machenschaften und kriminelle Aktivitäten eine lange Tradition", sagt eine Off-Sprecherin. Ein "Wutimker aus Simmering" sagt, dass es jederzeit passieren kann, dass ein Mann im Anzug zu den Menschen kommt, einen Geldkoffer in die Hand drückt und dann könnte jeder hinkommen zu der "Dings WKStA". Eine "ehemalige Anrainerin" sagt, dass sie in Favoriten wohne, weil es im Regierungsviertel oft Razzien gibt, "Hunde bellen, Kinder weinen".
"Das ist nicht normal" vs. "Die sind nicht normal"
Vor einigen Tagen startete die ÖVP Wien eine Plakatkampagne mit dem Titel "Jugendbanden und Problem-Viertel". Auf den Plakaten steht ebenfalls: "Gegenden, in denen migrantische Jugendbanden herrschen und durch Abschottung Parallelgesellschaften mit eigenen Regeln entstehen: Im Rathaus schauen SPÖ/Neos einfach weg".
Eine Twitter-Nutzerin fragte, ob diese Plakate "Aufstachelung zu Hass vor einer breiten Öffentlichkeit" sei. Die Wiener Polizei sagte, dass man es prüfen werde.
Auf der ÖVP-Seite "dasistnichtnormal.wien", die Ende Jänner lanciert wurde, steht, dass die Partei für eine "sparsame und transparente Stadtverwaltung", "einen konsequenten Kurs in Migration und Integration und eine Politik für all jene Menschen" stehe, die einfach normal leben wollen. Nicht nur die Problemviertel sind bei den zahlreichen Missständen der SPÖ-Neos-Regierung genannt, sondern auch Kindergarten-Kontrollversagen, MA35-Totalversagen, Causa Wien Energie und zu hohe Sozialleistungen für viele Asylanten.
Die Junge Generation der Wiener SPÖ konterte hier mit einer eigenen Version der Seite unter dem Namen "diesindnichtnormal.wien". Laut der Seite stehe man für ein "solidarisches und gleichberechtigtes Wien, das gerade den jungen Wienerinnen und Wienern ein glückliches Leben ermöglicht". Darunter sind die Gesichter von mehreren ÖVP-Politikerinnen und Politikern zu sehen, etwa Wolfgang Sobotka, Sebastian Kurz und Gerhard Karner.
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