Psychologie, Psychotherapie und Coming Out
Bisexuelle Menschen und psychische Belastungen
Bisexualität ist eine von vielen sexuellen Orientierungen, die genauso wertvoll und gesund ist wie Heterosexualität oder Homosexualität.
Bisexuelle Menschen sehen sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert. So wird ihnen etwa unterstellt, sie können sich nicht für eine Seite entscheiden, sie seien unentschlossen oder würden häufiger fremdgehen. Auch sei Bisexualität nur eine Phase.
Das ist natürlich absoluter Nonsens: Die sexuelle Orientierung eines Menschen steht bereits in der frühesten Kindheit fest und unterliegt nicht unserem freien Willen oder gar einer freien Entscheidung. Auch sexuelle Treue hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Menschen gehen fremd oder auch nicht – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Übrigens gibt es viel mehr bisexuelle Menschen (nämlich mindestens 20 Prozent der Gesamtbevölkerung), als Menschen, die sich selbst als schwul oder lesbisch definieren.
Bisexuelle Frauen werden zudem von heterosexuellen Männern oft auf Lustobjekte reduziert und in ihrer sexuellen Orientierung nicht ernstgenommen.
Auch schwule Männer diskriminieren bisexuelle Männer immer wieder, indem sie diese als „verklemmte Schwule“ oder als „unentschlossen“ abwerten.
Darüber hinaus sehen sich bisexuelle Menschen ähnlichen homophoben Diskriminierungen ausgesetzt, wie schwule Männer und lesbische Frauen.
Psychotherapie und Beratung können helfen, die eigene Bisexualität zu akzeptieren und Selbstakzeptanz zu finden. Beides sind wesentliche Voraussetzungen für eine zufriedene Partnerschaft und ein erfülltes Sexualleben. Auch kann Psychotherapie und Beratung mehr Selbstsicherheit vermitteln, damit man sich gegen Vorurteile und Diskriminierungen besser zur Wehr setzen kann.
Anlässe für eine Psychotherapie/Beratung können sein:
- Coming Out
- Schwierigkeiten beim Coming Out
- Probleme in der Partnerschaft
- Trennungen
- destruktive Beziehungsmuster
- ein spätes Coming Out
- Bisexualität und Sexualität im Alter
- Suche nach Akzeptanz der eigenen Bisexualität
- Entdecken der eigenen sexuellen, erotischen und partnerschaftlichen Bedürfnisse
- Selbstablehnung
- Mobbing und Diskriminierung
- sexuelle Probleme
- Depressionen
- Sexualtherapie und Sexualberatung
- eine Infektion mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten
- starke Scham- und Schuldgefühle
- Trauer bei einem späten Coming Out über die vielen Jahre, in denen die Bisexualität nicht gelebt werden konnte
- Kinderwunsch und Regenbogenfamilie
-Paartherapie
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Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision (Logotherapie und Existenzanalyse)
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