HIV/AIDS / Gesundheit
PrEP - Medikamente, die vor einer HIV-Infektion schützen
Es gibt Medikamente, die vor einer Infektion mit dem HI-Virus schützen. Diese Prophylaxe nennt sich PrEP.
PrEP steht für „Prä-Expositionsprophylaxe“ (zu Deutsch etwa „Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt“). HIV-negative Menschen können diese HIV-Medikamente einnehmen, um sich vor einer Infektion mit HIV zu schützen.
Es konnte nachgewiesen werden, dass die PrEP mit dem HIV Medikament Truvada® (Wirkstoffe: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil) vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben und hohe Risiken eingehen, zuverlässig wirkt. Bei guter Therapietreue ist die PrEP bezüglich HIV genauso sicher wie Kondome. Sie schützt vor HIV aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.
Bei der Einnahme unterscheidet man von der täglich eingenommenen PrEP und der anlassbezogen eingenommenen PrEP:
1. Tägliche PrEP
Bei einer dauerhaften PrEP muss man täglich eine Tablette zu sich nehmen. Diese PrEP-Form wird offiziell in den Deutsch-Österreichischen Leitlinien empfohlen. Männer müssen zwei Tage, Frauen sieben Tage vor dem Sex mit jeweils einer Tablette täglich starten und nehmen dann weiterhin täglich eine PrEP-Tablette ein.Will man die PrEP beenden, nehmen Männer noch zwei Tage und Frauen sieben Tage nach dem letzten Sex je eine PrEP-Tablette täglich.
2. Anlassbezogene PrEP
Bei einer anlassbezogenen PrEP (diese wird nur für Analverkehr, nicht aber für Vaginalverkehr empfohlen) nimmt man das PrEP-Medikament nur vorübergehend ein, etwa anlässlich einer Sexparty oder während eines Urlaubs.Bei dieser PrEP-Variante nimmt man am besten 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex zwei Tabletten auf einmal ein. Die Einnahme nur zwei Stunden vor dem ungeschützten Analverkehr gilt allerdings als sehr knapp.
Anschließend nimmt man dann noch eine Tablette täglich. Nach dem letzten Sex setzt man die Einnahme noch zwei Tage fort.
Wichtig für Frauen: Für Frauen ist auf jeden Fall die tägliche Einnahme am sichersten. In der Vaginalschleimhaut reichert sich Truvada nämlich nicht so gut an wie in der Darmschleimhaut. Die anlassbezogene PrEP wird aus diesem Grund für Vaginalverkehr nicht empfohlen.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)
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