Umfrage
So viele Menschen wollen heuer in Wien Halloween feiern
Bald wird wieder geschlottert – auch in Wien: dort schein Halloween endgültig angekommen zu sein. Das zeigt jedenfalls eine Erhebung der Wirtschaftskammer Wien, bei der junge Menschen zum keltisch-angelsächsischen Brauchtum befragt wurden.
WIEN. Die alljährliche Schlotternacht steht vor der Tür. Am Abend des 31. Oktober, kurz vor Allerheiligen, wird Halloween seit jeher im angelsächsischen Raum gefeiert. Dabei gehen vor allem junge Menschen mit Grusel-Verkleidung auf "Süßes oder Saures"-Tour von Tür zu Tür und fordern ihren Süßigkeiten-Tribut ein.
Doch nicht nur in den USA, Großbritannien und anderen angelsächsischen Ländern wird der Brauchtum praktiziert. Das Gruselfest hat schon längst seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Wie eine aktuelle Umfrage der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschafskammer Wien (WKW) zeigt, ist Halloween mittlerweile auch in der Bundeshauptstadt gekommen, um zu bleiben.
Junge Wiener stehen auf Halloween
"Acht von zehn Wiener bis 29 Jahre planen am 31. Oktober eine Aktivität", sagt Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Das ist laut WKW noch einmal deutlich mehr als bei der letzten Umfrage um Vorjahr (64 Prozent).
Ein Viertel der Befragten hat demnach bereits fixe Pläne für den 31. Oktober, die je nach Alter unterschiedlich ausfallen. Die Aktivitäten reichen von privaten Feiern mit Freunden und Bekannten, dem Besuch eines öffentlichen Lokals, eines Restaurants oder einer Bar, dem Bereithalten von Süßem oder Saurem oder einer Unternehmung mit Kindern.
Was die Umfrage ebenfalls zeigt: Halloween ist eher ein Fest für die junge Generation. Mit zunehmendem Alter sinkt die Intention, Halloween zu feiern: Rund ein Viertel (24 Prozent) der über 60-Jährigen hat am 31. Oktober etwas vor.
Was gerne eingekauft wird
Dabei nehmen die Befragten für diesen Tag auch einiges an Geld in die Hand. So werden die Ausgaben zu Halloween mit durchschnittlich 30 Euro beziffert – was den Handel natürlich freut. "Das Halloween-Geschäft ist ein ganz wesentlicher Impuls, besonders in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten", so Gumprecht.
Und was befindet so alles im Grusel-Einkaufskörberl? Süßigkeiten stehen hoch im Kurs (44 Prozent), aber auch Kürbisse zum Basteln (21 Prozent). Daneben werden gerne gruselige Deko-Artikel (16 Prozent), Schminke, Make-Up und Schmuck sowie Accessoires (14 Prozent) gekauft.
Auch so manch andere interessanten Gewohnheiten wurden durch die WKW-Umfrage herausgefunden. So entpuppt sich die Mehrheit der Wienerinnen und Wiener als "Last Minute"-Shopper, die ihre Halloween-Ware fast ausschließlich im stationären Handel einkauft (84 Prozent). 32 Prozent der Befragten kaufen auch online ein.
Keltischer Ursprung mit christlichem Einfluss
Trotz hoher Feierlaune zeigt sich insgesamt dieses Jahr aber auch eine Zurückhaltung beim Konsum: 30 Prozent der Wiener wollen heuer zu Halloween weniger ausgeben als im Vorjahr, 61 Prozent werden ihre Ausgaben auf gleichem Niveau halten und nur 9 Prozent haben vor, heuer mehr auszugeben als im vergangenen Jahr.
Der Brauchtum hat seinen Ursprung in Irland: In vorchristlicher Zeit begingen die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Die Kelten glaubten außerdem, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben kann.
Das Wort Halloween selbst entstand aber erst mit der Christianisierung. Die Kirche bezeichnete das heidnische Fest im 9. Jahrhundert als "All Hallows Eve", also den Abend vor Allerheiligen am 1. November. Zu einem Party-Event entwickelte sich Halloween erst, als irische Einwanderer den Brauch im 19. Jahrhundert nach Amerika brachten. Von dort aus trat das Fest schließlich seinen Siegeszug um die Welt an.
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