Startschuss für Umgestaltung
Praterstraße wird zur 30er-Zone
Neues Tempolimit für die Praterstraße ist bereits beim Magistrat beantragt. Bezirkschefin Uschi Lichtenegger strebt eine schnelle Umsetzung an.
LEOPOLDSTADT. Fahrspurreduktion, breitere Radwege, mehr Grün und Tempo 30: Mit der notwendigen Sanierung der Praterstraße will der Bezirk eine Reihe an Erneuerungen umsetzen – die bz berichtete (direkt hier nachzulesen). Nähere Details zur geplanten Attraktivierung sollen der Bevölkerung im Frühjahr präsentiert werden. Dessen ungeachtet werden aktuell bereits die ersten Schritte für die neue Praterstraße gesetzt.
Die umfassenden Veränderungen beginnen mit einem neuen Tempolimit: Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) kündigte an, dass die Praterstraße möglichst schnell zur 30er-Zone werden soll. Ein entsprechender Antrag beim Magistrat wurde bereits eingebracht.
Wunsch der Anrainer
"Tempo 30 ist eine Forderung aus dem Bürgerbeteiligungsprozess", informiert Lichtenegger. Demnach wünschen sich Anrainer und Geschäftsleute, dass etwas gegen die zu schnell fahrenden Autos unternommen wird. "Es bringt eine enorme Entlastung, wenn der Verkehr nicht mehr mit 50 km/h oder mehr durch die Einkaufsstraße braust", so die Bezirkschefin. "Die Autos beschleunigen zum Beispiel vor der Ampel Richtung Praterstern noch auf einen 70er und gefährden die Sicherheit der Fußgänger."
Mit Tempo 30 will man auch den gesundheitsschädigenden Lärm verringern. "Lärm macht nachweislich psychisch und körperlich krank", bestätigt Neos-Bezirksrat Christian Moritz. "Ein Lokalbetreiber sagte, es fühlt sich an, als würde man einen Schanigarten auf der Südosttangente betreiben", so Lichtenegger.
Keine Einigkeit im Bezirk
Eine Verhandlung der zuständigen Stellen ist für Februar angesetzt. Ob die Praterstraße eine Tempo-30-Zone wird, entscheidet letztlich die MA 46. "Falls die Genehmigung erteilt wird, kann die Verkehrsberuhigung noch heuer eingeführt werden", so Lichtenegger.
Nicht alle Bezirksparteien sind mit der Vorgehensweise zufrieden: Die Bezirkschefin habe den Antrag für das neue Tempolimit ohne Zustimmung des Bezirks – die hierfür nicht nötig ist – eingebracht. „Sie hat einfach über die Köpfe der anderen Parteien hinwegentschieden", ärgert sich Sabine Schwarz, ÖVP-Obfrau Leopoldstadt. "So stellen wir uns konstruktive Zusammenarbeit nicht vor.“ Auch von Bezirks-SPÖ und -FPÖ kommt Kritik. Seitens SPÖ heißt es, dass man nicht mit ihnen über die geplanten Veränderungen geredet hätte. Eine Mehrheit im Bezirksparlament gebe es ebenfalls nicht.
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