Gacki immer ins Sacki!
Eine Wiese ist kein Hundeklo
Hundshäuferl können bei Weidetieren massive gesundheitliche Probleme auslösen. Der Bauernbund appelliert daher an die Vernunft von Frauli und Herrli.
BEZIRK BRAUNAU (ebba). Spazieren gehen mit dem Vierbeiner in der freien Natur tut Mensch und Hund gut. Wenn dann aber der Hundekot auf der Wiese, dem Acker oder dem Feldweg liegen bleibt, hat die „Bewegung in der freien Natur“ ihre Grenzen erreicht. Denn Hundekot verunreinigt Futter und kann bei Kühen unter anderem zu Fehlgeburten führen.
Das „Sackerl fürs Gackerl“ ist Pflicht. Nicht nur im urbanen Raum, sondern auch außerhalb der Stadt und des Ortszentrums. Der Bezirksobmann des Bauernbundes Braunau, Landtagsabgeordneter Ferdinand Tiefnig, befürchtet, dass dies vielen Menschen gar nicht bewusst ist. „Neben Unwissenheit, steckt aber oft auch Bequemlichkeit und Ignoranz dahinter“, sagt Tiefnig. Weil man „eh in der freien Natur“ unterwegs ist, würden Hundehalter oft denken, die Kotabgabe sei dort eine natürliche Sache.
Doch Hundekot hat in Futterweiden nichts verloren. „Er kann pathogene Keime beinhalten, die bei Rindern, aber auch Schafen und Ziegen Krankheiten verursachen“ informiert Michael Dünser vom Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen der AGES in Linz. Besonders problematisch sei der Parasit „Neospora caninum“, der im Hundedarm vorkommt und Aborte, also Fehlgeburten, bei Rindern auslösen kann. „Wenn der Embryo nicht ab geht, kann das für die Kuh auch tödlich enden“, weiß Tiefnig.
Davon abgesehen gehe es auch um den Respekt vor bäuerlichem Eigentum. „Es lässt sich ein Hausbesitzer von fremden Hunden ja auch nicht in den Rasen koten“, versucht es Tiefnig auf den Punkt zu bringen. Im Bezirk Braunau gibt es einige „Hot Spots“, darunter Lengau, Lochen am See, Perwang am Grabensee und Moosdorf sowie Gebiete in Stadtnähe. Dort wird auch regelmäßig über die Gemeindezeitungen versucht, Hundehalter zu sensibilisieren.
„Kotansammlungen bedeuten eine Herabsetzung der hygienischen Qualität des Futters. Bei der Silageherstellung können zudem Fehlgärungen entstehen und Futtermittel verderben. Die Infektionskrankheit Neosporose, ausgelöst durch den Parasit Neospora caninum, führt bei Rindern zu erheblichen Fruchtbarkeitsstörungen“, fasst Thomas Patsch vom Oö. Tiergesundheitsdienst die Problematik von Hundekot in Wiesen zusammen.
Zur Sache:
Der OÖ Bauernbund will die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam machen und hat seine „Hundekot-Infotafeln“ neu aufgelegt. Viele Ortsbauernschaften im Bezirk Braunau haben über den Bauernbund oder die Bezirksbauernkammer bereits Tafeln erhalten. Die Hundekot-Infotafel ist im Webshop des OÖ Bauernbundes zum Preis von 10 Euro erhältlich: ooe.bauernbund.at/produkt/tafel-hundekot
Die Infotafeln sollen Hundehalter darauf aufmerksam machen, dass eine Wiese, ein Acker oder ein Feldweg eben nicht nur „freie Natur“ ist, sondern dass dort Futter- und Lebensmittel produziert werden.
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