Ohne Lernlücken ins neue Schuljahr
Nachhilfe sollte Freude machen
Das nächste Schuljahr steht vor der Tür, und Eltern sorgen sich vermehrt um den Wissenstand der Kinder.
BEZIRK BRAUNAU. Hybrid-, Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht: Das vergangene Schuljahr war turbulent. Während im Bezirk Braunau sehr viele ausgezeichnete und sehr gute Schulabschlüsse zu verzeichnen sind, wächst bei manchen Eltern dennoch die Sorge: Ob ihre Kinder den Anforderungen des kommenden Schuljahres die Stirn bieten können? Trotz Lernrückständen und Wissenlücken? Experten raten dazu einen kühlen Kopf zu bewahren, und erst einmal durchzuschnaufen.
Erholung ist wichtig
So will Sieglinde Schrattenecker, Leiterin der Schülerhilfe Braunau, die Eltern daran erinnern, dass auch Erholungsphasen wichtig sind. "Kinder brauchen Pausen, damit wieder Freude am Lernen da ist". Markus Kalina ist Regionalleiter der Schülerhilfe und pflichtet seiner Kollegin bei. Er empfiehlt, den Kindern in den Ferien etwas Ruhe zu gönnen, damit sie Kraft und Energie tanken können. Ferienkurse in Blöcken können sehr hilfreich sein, um Lernstoff aufzufrischen und Wissenslücken zu finden. Wer erst nach den Ferien mit dem Aufholen des Stoffes beginnen möchte, sollte nicht nach dem Zufallsprinzip vorgehen, so Kalina, eine sinnvolle Struktur verringere den Lernaufwand.
Sieglinde Schrattenecker empfiehlt, sich mit einem Nachhilfelehrer einen Termin zu vereinbaren und systematisch die Tests und Schularbeiten aus dem Vorjahr durchzuarbeiten. Keinesfalls sollte man warten, bis die Noten sich verschlechtern, sondern rechtzeitig handeln. "Außerdem gehen die Zeichen in die Richtung, dass im Herbst ein Ansturm auf die Nachhilfeinstitute stattfinden wird", meint der Regionalleiter. Meistens sei es übrigens das Fach Mathematik, das den Schülern Schwierigkeiten bereite: "Lerndefizite bauen sich langfristig auf, weswegen es auch einer längerfristigen Begleitung bedarf, um sie nachhaltig wieder abzubauen. Im Bildungsbereich gibt es keine 'Wunderheilung'".
Positive Einstellung
Gerade in Zeiten der Anspannung und Unsicherheit schwindet auch die Leistungsfähigkeit, wie zahlreiche Studien belegen. Schülerhilfe Braunau-Leiterin Schrattenecker betont, dass das Lernen umso leichter von der Hand geht, je weniger Druck auf den Kindern lastet. Eine positive Einstellung und ein gesundes Selbstwertgefühl würden Schülern dabei helfen, die Motivation und Lust am Lernen zu behalten. „Sicherheit und Selbstbewusstsein der Schüler entsteht aber auch durch Struktur und konsequente und regelmäßige Nachhilfe“, sagt Kalina. Er weiß, dass genau dies den Kindern im letzten Jahr fehlte. Auch wenn der digitale Unterricht zufriedenstellend funktionierte, fehlte Schülern wie Lehrern die zwischenmenschliche und persönliche Interaktion. Kalina findet diese in der Zusammenarbeit besonders wichtig, und unterstreicht: "Am besten wird dies in Präsenzunterricht und -nachhilfe gewährleistet."
Tipps für Eltern
Achten Sie auf das Preis-Leistungsverhältnis und lassen Sie sich nicht von günstigen Stundensätzen blenden.
- Intensivkurse in den Ferien sind wirksam aber auch teuer.
- Die Preise für Nachhilfe im Einzelunterricht bewegen sich zwischen 24 und 50 Euro. Für Unterricht in Kleingruppen bezahlt man zwischen 13 und 24 Euro.
Fragen Sie
- im Bekanntenkreis nach guten Erfahrungen.
- ob eine Einschreibegebühr verlangt wird.
- nach Anzahl und Alter der Schüler in der Gruppe.
- nach Frühbucherpreisen oder Rabatten.
- bei VHS, Volks- und Mittelschulen nach Förderkursen und Nachhilfeangeboten.
Die komplette Preisübersicht:
ooe.konsumentenschutz.at
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