Mails checken im selbstfahrenden Auto
Lochnerin forscht für die Zukunft
Victoria Oberascher forschte im Zuge ihres Studiums an der Fachhochschule Hagenberg an einer Weiterentwicklung des in modernen Autos verbauten "Head-Up-Displays". Das "Windshield-Display" soll dann in selbstfahrenden PKWs eingesetzt werden.
LOCHEN AM SEE, HAGENBERG. "AutoSimAR" klingt wie ein Schiff aus dem Star-Wars-Universum, könnte aber in der Zukunft zum Alltag des Autofahrens gehören. Victoria Oberascher aus Lochen und ihre Studienkollegen von der FH Hagenberg entwickelten ein Konzept der Weiterentwicklung des "Head-Up-Displays".
"Da in Zukunft die Autos immer mehr zum Selbstfahrer werden, wird der Fahrer selbst früher oder später zum Passagier. Das bedeutet, dass wir unsere Fahrzeit für andere Aufgaben nutzen können. Speziell für Pendler kann das Fahrzeug so zu einer Art 'Arbeitsplatz' werden",
erklärt Oberascher. Mit diesem Tool kann man beispielsweise während der Fahrt E-Mails lesen oder auch an Video-Calls teilnehmen.
Mit dem Scheibenkino in den Urlaub
Der Vorteil dieser Technologie liege auf der Hand. Neben den Pendlern profitieren auch Urlaubsfahrer von der künstlichen Leinwand auf der Scheibe: "Längere Fahrten könnten wir zukünftig auch zum Filmeabend umfunktionieren", erklärt die Lochnerin.
Den Befürchtungen, dass dies den Passagier vom Verkehrsgeschehen ablenkt, gibt Oberascher recht, aber: "Daher untersuchen wir die Auswirkungen von verschiedenen Nutzungsmustern auf die Verkehrssicherheit. Hochautomatisierte Fahrzeuge auf "Level drei", bei dem die Fahrer teilweise die Kontrolle abgeben dürfen, sind derzeit am sichersten." Das Forschungsteam forscht weiterhin, wie zukünftig diese Displays in Fahrzeugen eingesetzt werden können, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
Wie schnell das alles Realität ist, hänge von den Gesetzen und den Forschungen zu selbstfahrenden Autos ab. Einige Fahrzeuge seien bereits in Ländern wie Deutschland und den USA zugelassen. "Der Selbstfahraspekt ist aber nur auf Autobahnen beschränkt, da dort die Verkehrssituation nicht so komplex ist", erklärt die Lochnerin.
Vernetzung von Auto und KI
Oberascher selbst liebt die Vernetzung von künstlicher Intelligenz und hochautomatisierten Fahren: "Nach meiner Matura an der HTL-Braunau bin ich während der Studienwahl auf den Standort Hagenberg und den Studiengang Automotive Computing gestoßen. Ich wusste sofort, dass dies mein Studiengang." Nach dem Bachelor hat sie diesen Sommer ihren Master in Mobile Computing abgeschlossen und arbeitet seitdem. Mit dabei beim Projekt sind Gerald Ostermayer, Andreas Riegler und Marcel Ciesla.
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