Ein melodisch pointierter Abend
Kaffeehausgeschichten - der etwas andere "schwarze Humor"
Am Freitag, den 29. April unterhielten Gabriela Stieninger und Wolfgang Wippel das Publikum im Café Schloffer mit Kaffehausgeschichten und Gesang.
BRUCK/MUR. „Zugabe, Zugabi!“, beherztes Klatschen und stehende Ovationen erfüllen den Raum. Der dichterischen Freiheit keine Grenzen gesetzt, gibt Gabriele, Gabi, Stieninger wahre Begebenheiten, Geschichten und Gedichte aus den Kaffeehäusern von Bruck bis in die Bundeshauptstadt launig wieder. Untermalt werden selbige mit wundervoller Klavierbegleitung seitens Wolfgang Wippel. Seit 30 Jahren ein eingespieltes Team, fühlt man sich mit den beiden im Café Schloffer wie im kosmopolitschen Wiener Kaffeehaus, wo Künstler und Lebenskünstler aufeinander treffen. Liebende und Suchende, Literaten und Lesefreunde.
Womit der Dank auch der Stadtbücherei Bruck an der Mur und Silke Reitbauer-Rieger gilt, die diesen Abend anmoderierte und als Teil der Veranstaltungsreihe „Angesagtes Lesen quer durch deine Stadt“ vorstellte.
Kaffee fließt durch ihre Adern
Auf „Zugabi“ reagierte die Künstlerin am Ende genauso lustig und mitreißend, wie sie ihre Beobachtungen aus dem Alltag zum Besten gab. Im Grunde drehte sich alles, melodisch oder pointiert, um das schwarze Getränk. Sie sei der „lebende Beweis, dass Kaffee nicht dehydriere“...“man munkelt, kolumbianische Kaffeebauern hätten sogar ein Foto von mir im Börserl“, sagt Gabi Stieninger zwinkernd. Ein Lacher jagt den nächsten, und in der erzählten Geschichte die Protagonistin eine Stubenfliege, bis die Kaffeekanne daran glauben muss.
Von Kurt Ostbahn bis Ella Fitzgerald
Das Publikum fühlt sodann mit dem Herren mit, dessen Date ihn versetzt, spürt die Sehnsucht jenes Mannes, der einen grausigen Kaffee in Kauf nimmt, nur um die unerreichbare Schönheit im Blumenladen gegenüber anzuschmachten. Gänsehaut verursacht in diesem Kontext eine Hommage an Kurt Ostbahn und HC Artmann mit „Blumenstanderl (Allanich fia di)“. Lachen, leben, weinen gehört eben alles dazu und man darf sich immer wieder neu erfinden, so die Botschaft an die Zuhörer:innen.
„Mei Stodt“
Der Höhepunkt des Abends war zweifellos die Liedpremiere „Mei Stodt“. Hier wurden „Wurzeln gegeben und Flügeln gespannt, hier liegt in jedem Kaffee eine Erinnerung.“ Gesang und Text stammen von Gabriele Stieninger, Vertonung von Musikerfreund Wolfgang Wippel.
Was darf’s noch sein? „One more cup of coffee“ vielleicht, oder doch ein Glas Heideboden? Freunde, Familie, Interessierte und Repräsentant:innen der städtischen Politik spendeten Applaus und waren sich einig – der Abend war so kurzweilig, man hätte gerne noch länger zugehört.
Weiter geht die Veranstaltungsreihe im Bistro Aktiv am Freitag, den 13. Mai mit Geschichten und Speisen aus aller Welt. Am Freitag, den 24. Juni gibt es Literatur unterm Lindenbaum beim Gasthaus Kuhness. Beide Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr.
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