WOCHE-Tourentipp: "Eisen für immerdar"

Loslassen ist hier nicht empfehlenswert, eine ordentliche Ausrüstung hingegen schon! | Foto: Nothnagl
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  • Loslassen ist hier nicht empfehlenswert, eine ordentliche Ausrüstung hingegen schon!
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Als ob es der Wassermann aus der Sage über den Erzberg gewusst hätte - Eisen sollte nicht nur im Bergbau sondern auch beim Bergsteigen rund um Eisenerz eine entscheidende Rolle spielen. Denn seit einigen Jahren entwickelt sich die Stadt am Fuß des "steirischen Brotlaibs" zu einem wahren Paradies für alle Freunde der "viae ferrate", der Eisenwege, wie Klettersteige auch genannt werden.
Waren die letzten Tourentipps speziell für Familien- und Genusswanderer geeignet, so geht es heute für alle Nordwandgesichter und Felsakrobatinnen so richtig zur Sache.

Die Qual der Wahl

Egal ob der Eisenerzer Steig auf den Pfaffenstein, der Kaiser Franz Joseph- und der Rosslochhöhlensteig durch die Seemauer oder der klassische Grete Klinger Steig auf die Vordernberger Mauer, anspruchsvolle und wunderschöne versicherte Anstiege gibt es rund um Eisenerz in ausreichender Anzahl. Wir wählen heute den in seiner Gesamtheit schwierigsten Klettersteig der Region, den Anstieg durch die Südwestwand des 2.084m hohen Kaiserschildes – eine Tour ausschließlich für erfahrene Klettersteiggeherinnen- und Geher!

Sportlicher Zu- und Einstieg

Wir starten von der Gemeindealm in der Eisenerzer Ramsau taleinwärts auf einem Forstweg und halten uns bei einer Wegkreuzung rechts direkt in Richtung Kaiserschild - Südwestwand. Der Weg wird nun steiler und bald erreichen wir die Drahtseile des Bärenlochsteiges, der uns, teilweise über Geröll (Helm!) bis zum Einstieg unseres Klettersteiges führt - und auch unser Abstiegsweg sein wird.
Der Einstieg befindet sich bei einer Tafel und der Steig startet gleich einmal sehr sportlich mit einer schwierigen überhängenden Kletterpassage (Schwierigkeitsgrad D).

Immer den Stahlseilen entlang

Eine Rechtsquerung bringt uns zur sogenannten "Ramsauer Rampe", die links aufwärts und etwas leichter zu einem Pfeiler führt. Gerade hinauf, immer den Stahlseilen entlang, geht es zu einer trittarmen Plattenpassage. Bald haben wir die Schlüsselstelle des gesamten Weges, eine sehr steile, ausgesetzte und teilweise sogar überhängende Querung erreicht (E). Wer allerdings glaubt, nach Absolvierung dieses Teiles unseres Anstieges verschnaufen zu können, der wird enttäuscht. Denn eine schwierige Kletterei entlang einer Felsrampe (D) erfordert weiterhin unsere gesamte Kraft und Aufmerksamkeit!

Hochsteirische Hängebrücke

Ein Felspfeiler beziehungsweise die Kletterei über diesen bringt uns zum Höhepunkt des gesamten Weges - zur sogenannten "Nepalbrücke", einer rund 35 Meter lange Hängebrücke, die uns hoch über dem Kar des Bärenloches zur Schlusswand des Steiges führt. Gut gesichert "tänzeln" wir über diese Konstruktion um dann, nach einer letzten, leichteren Felskletterpassage (C), den Steig zum Kaiserschildgipfel zu erreichen. Rund 25 Gehminuten trennen uns hier noch von der Gipfelfahne und dem herrlichen Panoramablick über Hochschwab, Gesäuse und Niedere Tauern.
Entlang des markierten Bärenlochsteiges (Trittsicherheit nötig, Altschneereste!) geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Tourinfo kompakt:

• Ausgangs- und Endpunkt: Gemeindealm in der Eisenerzer Ramsau
• Aufstieg: bis zum Steigeinstieg 2 Stunden, für den Steig selbst 2 Stunden und für den Abstieg vom Gipfel ebenfalls rund 2 Stunden
• Gehzeit gesamt: 6 Stunden
• Stützpunkte entlang der Tour: am Ausgangspunkt Gasthaus Gemeindealm, Tel.: 0664 3422211, entlang der Tour keine Stützpunkte vorhanden! In der Eisenerzer Ramsau zusätzlich noch zwei bewirtschaftete Almen sowie, auch als Nächtigungsmöglichkeiten, das JUFA und der Pichlerhof, Tourismusinfo Tel.: 03848 251181
• Familien- bzw. Kindereignung: nein, nur für klettererfahrene Jugendliche ab 14 Jahren und mit Seilsicherung!
• Schwierigkeit: Klettersteigschwierigkeit D / E (sehr schwierig!), Helm, Klettersteigausrüstung und ausgezeichnete Kondition nötig.

WOCHE Wanderapp


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SummitLynx suchen und schon kann es losgehen.
Rauf auf den Gipfel und einchecken.

Mit der App ist es möglich Gipfelerfolge mit dem Smartphone aufzuzeichnen und mit anderen Usern zu teilen. Zusätzlich sammeln die Gipfelstürmer Wandernadeln in digitaler Form. "SummitLynx" gilt auch als Ersatz für das klassische Tourenbuch. Mit der WOCHE-Wandernadel könnt ihr euch eure persönliche Urkunden und ein kleines Geschenk sichern.

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