Internationaler Frauentag am 8. März
Frauen-Aktion in der Brucker Innenstadt
Die ÖGB-Frauen der Region Obersteiermark-Ost waren am vergangenen Samstag in der Stadt Bruck/Mur bei Sonnenschein unterwegs, um an den Internationalen Frauentag am 8. März aufmerksam zu machen.
BRUCK AN DER MUR. Um auf den Internationalen Frauentag am 8. März aufmerksam zu machen, waren die ÖGB-Frauen am vergangenen Samstag in der Brucker Innenstadt unterwegs und haben Infokarten und einen Lippenbalsam ausgeteilt – "um wenigstens ein wenig Balsam bei schönstem Wetter für die Seele und Lippen der Frauen zu zaubern", so ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende der Region Obersteiermark-Ost Eva Nistelberger. Aber: "Um Frauen zu entlasten, muss die Regierung endlich in die Gänge kommen!"
Vielfältige Forderungen der Frauen
„Wir möchten den internationalen Frauentag dafür nutzen, auf die vielfache Belastung von Frauen aufmerksam zu machen, aber auch Wege aufzuzeigen, wie Frauen im Arbeits- und Privatleben entlastet werden können”, erklärt Eva Nistelberger.
Um Frauen von Ballast zu befreien und mehr sorgenfreie Zeit für sich zu haben, braucht es vor allem Verbesserungen in drei Bereichen:
- Arbeitsbedingungen verbessern: Frauen bekommen 40 Prozent weniger Pension als Männer, zudem geht nur jede zweite Frau aus einer Erwerbstätigkeit direkt in Pension. Damit mehr Frauen bis zur Pension arbeiten können, braucht es gute Arbeitsbedingungen und präventive Gesundheitsförderung. „Dringend notwendig sind alternsgerechte Lösungen für Arbeitnehmerinnen in den Unternehmen. Nur wer einen Job auch bis zur Pension machen kann, läuft im Alter nicht Gefahr in die Armut zu rutschen oder vom Partner abhängig zu sein”, erklärt Schumann.
- Finanzielle Absicherung: Die aktuelle Teuerung betrifft vor allem Menschen, die sowieso schon wenig Geld haben – dazu gehören vor allem Frauen. Laut jüngsten Daten der Statistik Austria sind in Österreich 568.000 Frauen (13 Prozent) von Einkommensarmut betroffen, Alleinerzieherinnen sind dabei besonders gefährdet. “Wer weniger verdient, kann sich das tägliche Leben kaum leisten. Und auch Kinder, besonders von alleinerziehenden Müttern, sind immer mehr von Armut bedroht. Wir fordern daher einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro. Das ist ein wichtiger Schlüssel zur finanziellen Absicherung von Frauen“, betont die Gewerkschafterin.
- Entlastung von Care-Arbeit: Während der Coronapandemie leisteten Frauen laut einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien ganze 17,5 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche mehr als Männer. 60 Prozent der Care-Arbeit, also Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege von Angehörigen, wurde von Frauen verrichtet. Laut Berechnungen der Statistik Austria entspricht das einem Gegenwert von 108 Milliarden Euro. “Ohne die unbezahlte Arbeit, die Frauen tagtäglich leisten, würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen”, erinnert Nistelberger und nennt auch die dringend nötige Grundlage für Verbesserungen: „Österreich braucht endlich familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, kostenfreie und flächendeckende Angebote für die Betreuung von Kindern und Älteren und einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Geburtstag. Nur so haben Frauen die Chance auf einen Vollzeitjob. Die Regierung muss endlich Maßnahmen zur Entlastung von Frauen setzen – denn Teilzeitarbeit ist kein “Privileg”, wie Wirtschafts- und Arbeitsminister Kocher unlängst meinte, sondern für viele Familien derzeit die einzige Möglichkeit”, so die ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Eva Nistelberger abschließend.
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