Bosco Bulls Kapfenberg
"Es ist eine sehr große Ehre für mich"

Rade Mijanovic im Gespräch mit Angelika Kern (MeinBezirk) im Bulls-Home. | Foto: Sander
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  • Rade Mijanovic im Gespräch mit Angelika Kern (MeinBezirk) im Bulls-Home.
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Rade Mijanovic ist der neue Head Coach der Bosco Bulls Kapfenberg. Im Interview spricht er über seine Motivation, nach Kapfenberg zu kommen, was ihm hier imponiert, seine Familie und über seine persönlichen Ziele.

KAPFENBERG. Radomir "Rade" Mijanovic ist 55 Jahre alt, stammt aus Slowenien und hat sich als Erfolgstrainer bereits einen Namen gemacht. Seine Karriere begann er als Assistent unter Trainerlegende Zmago Sagadin beim slowenischen Traditionsverein Olimpia Laibach. Dort konnte er bereits früh Erfahrungen auf höchsten europäischem Niveau in der Euroleague machen. Nach Stationen in Slowenien und Polen war er bereits 2012 zum ersten Mal in Österreich tätigt und legte mit Güssing den Grundstein zu den Erfolgen der folgenden Jahre. Danach verschlug es ihn nach Fürstenfeld und wieder retour in seine Heimat. Dort war er als Head Coach in der ersten Liga sowie als Head Coach des slowenischen U18-Nationalteams tätig. 2021 kehrte er wieder nach Österreich zurück, und zwar nach Traiskirchen. Bei den Lions formte er in den letzten drei Jahren aus einem Abstiegskandidaten einen Titelanwärter. Zusätzlich war er Head Coach des österreichischen U20-Nationalteams.

  • Nach drei erfolgreichen Saisonen in Traiskirchen – warum hast du dich entschieden, nach Kapfenberg zu kommen?

Rade Mijanovic: In erster Linie war es die sportliche Motivation, zu einem so erfolgreichen Verein zu kommen; das ist eine gute Basis für Erfolg.

Für Rade Mijanovic ist es eine sehr große Ehre, in Kapfenberg Head Coach sein zu dürfen. | Foto: Gepa
  • Für Rade Mijanovic ist es eine sehr große Ehre, in Kapfenberg Head Coach sein zu dürfen.
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  • Ist es eine Ehre für dich, Head Coach von Kapfenberg sein zu dürfen?

Ja, es ist eine sehr große Ehre, weil Kapfenberg im Basketball eine lange Tradition hat. Außerdem wurde von den Strukturen her hier sehr viel geschaffen – das ist sehr beeindruckend. Ein Teil dieser Organisation zu sein, ist eine große Ehre. Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

  • Du warst zuletzt sehr erfolgreich in Traiskirchen. Glaubst du, hier ebenso erfolgreich sein zu können?

Ja, ich glaube, ich kann hier sogar noch ein bisschen erfolgreicher sein. Es wird zwar etwas dauern, etwas aufzubauen, aber ich bin überzeugt, es wird gelingen. Wir sind auf einem guten Weg, wir machen gute Fortschritte.

  • Wie schwierig ist es für einen Coach, ein neues Team zu formen – aus neuen Spielern und jenen, die schon länger hier sind?

Das ist genau die Aufgabe als Trainer. Wenn du wo neu hinkommst, musst du eine Verbindung zwischen den Spielern schaffen. Das ist nichts Neues für mich. Ich habe genug Erfahrung, das so rasch als möglich umzusetzen.

  • Was glaubst du, was unterscheidet Kapfenberg von anderen Vereinen in Österreich?

Die Organisation dahinter auf jeden Fall. Man hat beim Galaabend gesehen, wie groß das Netzwerk dahinter ist und wie groß die Unterstützung von allen Seiten. Du spürst hier einfach, wie alle den Erfolg wollen und ihn der Mannschaft wünschen. Das zählt meiner Meinung nach zu den wichtigsten Dingen. Allein am Platz wäre das zu wenig.

Der 55-jährige Slowene hat bereits Einiges an Erfahrung als Trainer machen können. | Foto: Sander
  • Der 55-jährige Slowene hat bereits Einiges an Erfahrung als Trainer machen können.
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  • Beim Galaabend hast du gesagt, „Kapfenberg means pressure“. Was meinst du genau damit?

Das hat Michi Schrittwieser zu mir in einem unserer ersten Gespräche gesagt. Für mich bedeutet es positiven Druck, positive Motivation – also etwas, was dich weiterbringt, dich besser macht.

  • Glaubst du, dass es möglich ist, die Bulls zurück an die absolute Spitzen zu bringen?

Sicher, aber es braucht Zeit. In dieser Saison wollen wir diesbezüglich einen Schritt nach dem anderen gehen, um die Bullen dorthin zurückzubringen, wo sie hingehören. Das ist genau mein Job. Es wird nicht leicht, es braucht Zeit.

  • Was ist dein persönliches Ziel?

Mein Ziel ist, dass das Team gut zusammenhält und gut spielt.

  • Was macht die Bullen so stark, was ist ihre Stärke?

Unser großer Vorteil in dieser Saison kann sein, dass die Mannschaft sehr energiegeladen ist, besonders in der Verteidigung. Die Mannschaft ist physisch gut drauf - aus dieser Energie heraus wird hoffentlich auch eine gute Offensive entstehen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das talentierteste Team der Liga sind, aber ich bin mir sicher, dass wir das Team sein werden, das am meisten kämpfen wird.

  • Wer hat die Entscheidung getroffen, welche neuen Spieler geholt werden?

Das ist immer ein Team-Prozess, diese Entscheidung trifft nie der Coach allein. Da sind immer mehrere Experten involviert, es wird auf Datenanalyse zurückgegriffen. Wir wissen, dass neue Spieler zu suchen immer auch mit Risiko verbunden ist. Die finalen Entscheidungen werden immer gemeinsam getroffen – das minimiert dieses Risiko.

  • Bist du zufrieden mit den getroffenen Entscheidungen?

Ja, absolut. 

  • Was ist deine Philosophie?

Kämpfen, verteidigen, mit Herz spielen, auf dem Platz immer das Beste geben, um jeden Ball kämpfen – das ist meine Philosophie, und auch die von Kapfenberg, da denken wir sehr ähnlich.

Seine Familie lebt in Slowenien und wird auch dort bleiben. Für einige Spiele wird seine Frau allerdings nach Österreich kommen, erzählt Mijanovic im Interview. | Foto: Sander
  • Seine Familie lebt in Slowenien und wird auch dort bleiben. Für einige Spiele wird seine Frau allerdings nach Österreich kommen, erzählt Mijanovic im Interview.
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  • Was glaubst du, wie wichtig sind gemeinsame Freizeitaktivitäten im Team, insbesondere für die Neuen im Team?

Sehr wichtig. Gerade für die Spieler ist es wichtig, nicht nur am Platz zu stehen und Basketball zu spielen. Sie müssen auch ihre persönliche, private Karriere haben und organisieren. Es ist wichtig, auch Abstand zum Basketball zu bekommen und nicht 24 Stunden pro Tag nur damit beschäftigt zu sein. Das ist wichtig, um dann wieder erfolgreich auf dem Platz stehen zu können.

  • Wie wichtig werden die jungen Akademiespieler künftig für das Team sein?

Sehr wichtig. Jede Mannschaft, die erfolgreich sein möchte, weiß um die Bedeutung der jungen, starken Eigenbauspieler und braucht diese unbedingt. Wir haben ein paar ausgezeichnete junge Spieler, aber die brauchen noch mehr Erfahrung, um ein wirklich starker Part im Team zu sein.

  • Was für ein Typ Coach bist du? Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ich lebe 24 Stunden am Tag für den Basketball, widme meine ganze Zeit dem Sport. Ich bin sehr ehrlich, was die Kommunikation betrifft. 

  • Hast du Familie hier in Österreich?

Meine Familie ist in Slowenien und wird auch dort bleiben. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder, einen 22-jährigen Sohn und eine 18-jährige Tochter. Sie unterstützen mich und meinen Job, und das ist nicht immer einfach, besonders im Hinblick auf die Distanz. Ich bin sehr stolz auf meine Familie und es ist für mich sehr wichtig, dass meine Familie zusammenbleibt – das ist für mich wie eine Art "Trophäe", wenn das funktioniert. Meine Familie bleibt in Slowenien, meine Frau wird zu einigen Spielen herkommen.

  • Sind deine Kinder an Basketball interessiert?

Nein, leider nicht – oder ist es auch gut so? Mein Sohn ist Musiker, meine Tochter ist ebenfalls nicht so an Sport interessiert. Die haben ihre eigenen Interessen gefunden und ich habe diesbezüglich auch nie Druck ausgeübt.

  • Hobbies?

Ich versuche, gesund und fit zu bleiben, gehe gerne wandern, lese gerne Bücher.

  • Gibt es noch etwas, das du gerne sagen möchtest?

Ja, ich möchte mich für den netten Empfang hier in Kapfenberg bedanken, besonders bei der Organisation der Bulls, dafür bin ich sehr dankbar. Bleibt nur zu hoffen, dass die Fans zu unseren Spielen kommen werden und uns unterstützen.

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