Ultralaufprojekt von Andreas "Rambo" Robin
In 24 Stunden vier Mal auf den Großglockner

Andreas "Rambo" Ropin lief vier Mal auf den Glockner. | Foto: Privat
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  • Andreas "Rambo" Ropin lief vier Mal auf den Glockner.
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"Ein Projekterl mach ma schon noch!" Das Abschlussprojekt des Brucker Ultralangläufers Andreas Ropin (jetzt lebt er in Trofaiach).

Zehn unglaubliche Jahre und ein unglaubliches Ende: Andreas „Rambo“ Ropin, der jetzt in Trofaiach lebt, hat sich das Beste für den Schluss aufgehoben. Bevor er seinen viel geprüften Ultralaufkörper in den Hobbysportler-“Ruhestand“ schickt, hat er es sich zum Ziel gesetzt, den König der österreichischen Berge in 24 Stunden so oft wie möglich zu bezwingen. Ziemlich genau vor zehn Jahren bezwang der Brucker Andreas Ropin – Spitzname „Rambo“ – in 24 Stunden acht Mal das Brucker Rennfeld und schaffte somit an einem Tag 8.800 Höhenmeter. Die damalige Challenge „Einmal Mount Everest und retour“ war sein letzter Schritt aus der Alkoholsucht und sein erster Schritt in die Ultralaufszene.

Zum Großglockner-Projekt

Es folgten Monster-Projekte wie die 24-Stunden-Wasserrutschaktion im Hallenbad Kapfenberg mit über 12.100 Höhenmeter in Stufen, die 24 Stunden Hochschwab (sieben Mal bezwungen), 36 Mal Rennfeld bezwungen in sieben Tagen – 40.527 Höhenmeter; von Bruck an der Mur nach Medulin in Kroatien gelaufen; in sechs Stunden auf den Mont Blanc gelaufen; 2017 von Chamonix nach Bruck gelaufen – 1.396 Kilometer und 45.000 Höhenmeter. Am vergangenen Samstag war es dann soweit, kurzfristig hat sich ein Schönwetterfenster geöffnet. Vier Mal hat er innerhalb von 24 Stunden die Strecke Luckner-Haus bis zum Großglocknergipfel bewältigt.

Am Samstag (21.8.) um 10 Uhr startete der Ultraläufer zu seiner letzten großen, selbstgestellten Aufgabe das Gipfelkreuz des Großglockner in 24 Stunden so oft wie möglich zu sehen. Um 12:20 Uhr war Ropin das erste Mal am Gipfel, um 14:10 Uhr wieder beim Basislager beim Luckner Hauses auf 1920 Meter Seehöhe. Wie die Zeit schon verrät, lief beim ersten Durchgang alles perfekt, und Rambo war sogar auf Kurs für fünf Aufstiege.

Der Aufstieg zum Gipfel ist an sich eine ernsthafte Alpintour. Im Bild: Rambo auf dem Zustieg zur Adlersruhe. | Foto: Privat
  • Der Aufstieg zum Gipfel ist an sich eine ernsthafte Alpintour. Im Bild: Rambo auf dem Zustieg zur Adlersruhe.
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Allerdings beim zweiten Aufstieg wurde deutlich, dass der Kleine mit dem eisernen Willen diesmal auf besonders harte Gegner traf. Denn der Glockner hat „Komplizen“ wie die Höhenluft und an diesem Tag auch noch Hitze, und so war das hohe Anfangstempo bei Durchgang zwei nicht mehr ganz zu halten. Und vorm Gipfelkreuz legte ihm auch noch ein Stein einen „Haschpler“. Aber Rambo kam mit leichten Abschürfungen davon. 

Runde 3: Die Temperaturen waren jetzt optimal und die Motivations-Kurve schlug bis über die Gipfelkreuz-Seehöhe von 3798 Meter hinaus.

Zufuhr von Kohlehydraten. Der Kalorienverbrauch war enorm. | Foto: Privat
  • Zufuhr von Kohlehydraten. Der Kalorienverbrauch war enorm.
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Runde 4: Besonders über 2.800 Meter machte sich die „dünne“ Luft bemerkbar. Mit brennender Muskulatur, wachsender Müdigkeit und Konzentrationsschwächen ging es in die gefährlichen Kletterpassagen. Dazu kamen Kreuzschmerzen. Die operierten Knie hielten. Rambo musste sein Tempo weiter reduzieren und der ansonsten extrem trittsichere Bergfex musste sich eingestehen, dass der Aufstieg im hochalpinen Gelände nicht mehr so leicht wie gewohnt von der Hand ging. Somit beschloss der Familienvater, dass Sicherheit und Gesundheit vorgehen, und gab bereits während des vierten Durchganges per Funk durch, dass er keinen fünften Aufstieg riskieren werde.

Glücklich am Gipfel: Andreas Ropin mit seiner Frau Martina. | Foto: Privat
  • Glücklich am Gipfel: Andreas Ropin mit seiner Frau Martina.
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Um 8 Uhr 47 am Sonntag (21. 8.) lief Andreas „Rampo“ Ropin nach 15.024 Gesamt-Höhenmeter (7.512 Höhenmeter Aufstieg) 70 Kilometern Wegstrecke glücklich nach vier Glockner-Gipfelsiegen ins Ziel, wo ihn sein kleines, eingeschworenes Team mit Ehefrau Martina Ropin, Bruder Alex Ropin, Vater Erwin Ropin und seine Freunden empfing. Den guten und treuen Geistern seiner Aktionen kann Andreas gar nich genug danken.

Die "Rambos" unter sich: Alex, Erwin und Andreas Ropin im Ziel beim Luckner-Haus. | Foto: Privat
  • Die "Rambos" unter sich: Alex, Erwin und Andreas Ropin im Ziel beim Luckner-Haus.
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Vielen Dank auch an:
Bergführer Alois Lanckmaier der gemeinsam mit Heribert Oswald und Werner Thonhofer für die Sicherheit sorgte. Florian Oberlohr vom Lucknerhütte, den Hüttenwirten Hannes und Toni von der Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe), den Helfern Matthias Jantscher und Karl Veitschegger und dem Team von Lucknerhaus.

Kommt jetzt das Buch?

Gemeinsam mit dem Kulturmanager Andi Peichl plant Rambo ein Buch über sein bewegtes Leben. Vom „Ultrasäufer zum Ultraläufer“ - vielleicht auch der Titel des Buches, in dem Rambo gemeinsam mit Co-Autor Andi Peichl seine Geschichte aufarbeiten wird. Vielleicht wird er bald schreiend davon und wieder auf die höchsten Berge laufen, wenn er merkt, dass ein Buch schreiben auch einen Marathonaufgabe ist.

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