Holzbau in der Steiermark
"Dem Holz werde ich immer treu bleiben"

Der St. Mareiner Christopher Merschilz an der Bandsäge. Er arbeitet am Zuschnitt für eine Terrasse. | Foto: Hackl
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In der Steiermark werden rund 200 Lehrlinge in den 350 Holzbaubetrieben ausgebildet. Einer davon ist Christopher Merschilz, der in der Zimmerei Grgic den Beruf des Zimmereitechnikers lernt.

KAPFENBERG. Holz ist einer der ältesten Baustoffe der Menschheit und moderner Holzbau weit mehr als nur ein Trend. Man kann gut und gerne von einer Ressourcenwende im Hausbau sprechen. Denn Holz ist der Baustoff mit dem größten Beitrag zum Klimaschutz. Seit Jahren steigt daher die Zahl der Bauenden konstant an, die sich für Holzbau-Projekte entscheiden.

Landesinnungsmeister Oskar Beer: "Jeder Holzbau ist wie ein zweiter Wald." | Foto: Bigwall-Productions/ Karina Sikora
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In der Steiermark gibt es rund 350 Holzbau-Betriebe – von Ein-Personen-Unternehmen bis hin zu Betrieben mit 200 Mitarbeitern und mehr. Gemeinsam erwirtschaften sie einen Umsatz von 350 Mio. Euro. Sie beschäftigen rund 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zahlreiche Betriebe – von der Tischlerei über die Holzindustrie oder den Holzbau bis hin zur Papierindustrie – bilden Lehrlinge aus. 200 Lehrlinge stehen in Ausbildung für diese Zukunftsbranche.

Einer davon ist der St. Mareiner Christopher Merschilz, der im Kapfenberger Zimmereibetrieb Ivan Grgic beschäftigt ist. Aktuell ist er im dritten Lehrjahr als Zimmerer, er wird aber ein viertes Lehrjahr dranhängen, um sich auch den Lehrberuf Zimmereitechniker aneignen zu können.

Exaktes Arbeiten ist eine wesentliche Anforderung an den Beruf eines Zimmerers. | Foto: Hackl
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Umfassende Ausbildung

Dieser Lehrberuf wurde zusätzlich zum bestehenden Lehrberuf Zimmerer/Zimmerin eingerichtet, um im Bereich der Zimmerei den zusätzlichen Anforderungen im modernen Holzbau bzw. Ingenieurholzbau mit seinen besonderen Bearbeitungs- und Montagetechniken gerecht zu werden.

Zimmereitechniker haben weitgehend die gleichen Hauptaufgaben und Tätigkeiten wie die Zimmerer/Zimmerinnen, nämlich die Errichtung und Renovierung von Bauwerken und Bauwerksteilen aus Holz. Sie haben aber eine um ein Jahr längere Ausbildung als die Zimmerer und erwerben daher zusätzliche und vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten!

Ein Beispiel für die Holzbaukompetenz der Zimmerei Grgic in Kapfenberg. | Foto: Grgic
  • Ein Beispiel für die Holzbaukompetenz der Zimmerei Grgic in Kapfenberg.
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Dazu gehören die Planung und Herstellung von von Holzkonstruktionen nach eigenen Ideen oder nach Vorgaben, die Erstellung der entsprechenden Pläne und die Durchführung der erforderlichen Berechnungen, wie zum Beispiel die Kalkulation des Materialverbrauchs.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die gesamte Auftragsabwicklung. Zimmereitechniker müssen auch die Arbeitsabläufe, die Arbeitsstunden und den Materialverbrauch dokumentieren.

Zimmerer als Traumberuf

Für Christopher Merschilz ist auch im dritten Lehrjahr immer noch ein Traumberuf. "Bereits in meiner Kindheit war ich gerne auf Baustellen unterwegs, der Baustoff Holz hat mich immer schon fasziniert und genau das liebe ich in meinem Job."

An seiner Arbeit liebt er eigentlich alles. "Nur das Dämmwollestopfen ist nicht ganz so meines", erzählt er lachend. In der Zimmerei Grgic erfährt er eine sehr breit angelegte Ausbildung. "Wir machen alles, was mit Holz zu tun hat – vom Dachstuhl, bis zum Terrassenbau, vom Fertigteilbau bis zur Fassadengestaltung und zum Innenausbau. "Genau gas macht meine Arbeit so spannend. Jeder Auftrag und jede Baustelle ist eine neue Herausforderung. Man lernt viele Menschen kennen und kommt viel in der Gegend herum", erzählt Christopher.

Ivan Grgic beschäftigt sieben Mitarbeiter, zwei davon sind Lehrlinge. | Foto: Grgic
  • Ivan Grgic beschäftigt sieben Mitarbeiter, zwei davon sind Lehrlinge.
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Eines weiß er jetzt schon: Auch nach der Lehrzeit will er dem Beruf der Zimmerei treu bleiben und auch der Firma Grgic. "Die Mitarbeiter sind überaus kollegial, die Arbeit macht viel Freude und der Chef ist auch super." Insgesamt sind sieben Mitarbeiter beschäftigt, zwei davon sind Lehrlinge.

Landesinnungsmeister Oskar Beer vergisst nie auf die Wertigkeit des Holzbaus in der Steiermark hinzuweisen "Mit unserem Know-how, mit unserer Ausbildung und unserer Firmenkultur sind wir sicherlich weltweit führend – das ist auch unser Exportschlager."

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