Die Vielfalt des Bauens
Traditionell und Modern - Tischler sind gefragt
Das Tischlergewerbe als Teil des Baunebengewerbes steht für Qualität, Regionalität, Vielfalt und Einzigartigkeit. So auch der Betrieb von Michael Eder in Thörl.
THÖRL. Seit seiner Lehre im Jahr 1993 und der anschließenden Meisterschule ist Michael Eder von der Tischlerei Eder in Thörl vom Werkstoff Holz, vom Gestalten und Einrichten begeistert. Auch faszinieren ihn die immer neuen Kombinationen von Materialien.
In der Tischlerei Eder, die er seit 2007 selbstständig führt, wird nicht nur Inneneinrichtung für private Häuser, Appartements oder Hotels gefertigt. So geht es auch um das Wiederherstellen von historischen Gebäudeteilen, Fenstern und Türen. Sogar alte Eingangsportale werden saniert oder neu gefertigt. Von anderen abheben kann man sich nur mit eigenen Ideen und die Linie sollte immer durchgezogen werden. „Meine Linie ist geradlinig, das habe ich schon in der Ortweinschule gelernt.
Das Mobiliar ist der Grundstock und Rahmen für ein Zuhause. Nach vielen Eindrücken, die heute tagsüber auf einen wirken, sollten die eigenen vier Wände eher ruhig sein. Vasen, Bücher, Pölster, all das kann man rasch tauschen, wenn es einem nicht mehr gefällt, die Möbel selbst sollen Beständigkeit und Ruhe ausstrahlen“, so Eder.
Bei den Farben der Einrichtung rät Eder also keinen Trends blind nachzulaufen, wohl aber bei den Nebenprodukten. „Richtigen Pfiff bekommt die Einrichtung mit der richtigen Zusammenstellung. Massivholz bleibt das Hauptprodukt, aber es kommen immer wieder neue Materialien auf den Markt, die man einfließen lassen kann. Auch Glas und Stein kann man gut kombinieren. Man muss es aber auch verarbeiten können und schon im Designprozess mitplanen“, so der Tischlermeister.
Die Tanne im Vormarsch
Im Betrieb sind mit ihm noch ein Meister, zwei Lehrlinge und ein Geselle beschäftigt. Momentan gibt es viel in Aflenz zu tun, zahlreiche Häuser und Wohnungen werden mit sehr hochwertigen Küchen ausgestattet. Auch Badezimmer, Büros bis hin zum Homeoffice werden gestaltet. Die Zirbe als gesundes Holz besonders bei Betten und Schlafzimmern ist ebenfalls immer Thema und Eder erkennt auch einen Aufwärtstrend bei der Herstellung von hochwertigen Kinderzimmermöbeln.
Als weitere Hölzer kommen im Außenbereich meist die Lärche oder die Eiche zum Einsatz, aber Eder setzt auch auf ein Holz, das bei uns zwar im Wald, aber kaum bei Möbeln bekannt ist. Die Tanne. Sie sei ein feingliedriges, schönes und schlichtes Holz, das die Räume ruhig wirken lässt.
Gute Auftragslage
Viel geschrieben wird rund um den Konjunkturrückgang in der Baubranche. Eder selbst hat keine Angst, außerdem könne man es eh nicht ändern. "Und wir Tischler sind meist die letzten, die es trifft". Die letzten vier Jahre lief es gut. Rund 100 Aufträge gab es im Vorjahr, Tendenz seit Corona steigend. Und hochwertige Einrichtung bleibt immer Thema, wenn vielleicht erst beim zweiten Einrichten im Alter. "Bei uns Tischlern kommt die Beratung und die Langlebigkeit dazu. Und nachdem ich auch Mitglied bei den Hochschwabmeistern bin und ich mit regionalen Betrieben zusammenarbeite, bleibt die Wertschöpfung nachhaltig in der Region."
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