Lehrbetrieb des Monats
"Wir bauen auf Dich" - Heidenbauer
Der Name Heidenbauer ist in Bruck seit 1946 allgegenwärtig.
Mittlerweile zu einer Gruppe gewachsen, deckt Heidenbauer alle Gewerke des Metallbaues sowie die Gewerke Bauspengler und Schwarzdecker ab und ist in fünf Bereichen (bis auf eine Ausnahme in Bruck stationiert) strukturiert: Stahl, Aluminium, Edelstahl, Dach Wand und Metallkonstruktion (Wiener Neudorf).
Insgesamt zählt die Unternehmensgruppe 200 Mitarbeiter, davon 10 Lehrlinge. Drei Burschen werden derzeit als Dachdecker und Spengler ausgebildet, die restlichen zu Metalltechnikern im Stahl- und Metallbau.
Aktuell gibt es eine Lehrlingsoffensive, um wieder mehr junge Menschen zum Facharbeiter auszubilden und es wird auch investiert. Es werden Zug und Zug in den Bereichen neue Maschinen angeschafft, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten und dadurch auch ein noch attraktiverer Arbeitgeber zu werden.
Architektur auf höchstem Niveau
Als Vision nennt die Geschäftsführung die europaweite Gestaltung der Infrastruktur durch die Umsetzung von architektonischen Herausforderungen auf höchstem Niveau.
Anschaulich erklärt von Matthias Krobath, Vorsitzender des Lehrlingsgremiums und Produktionsleiter Aluminium: „Wir bieten den Kunden ein Gesamtpaket. Von der Beratung und Entwicklung bis zur Realisierung. Als eines unserer Referenzprojekte nenne ich gerne unsere eigene Halle in der Brandstetterstraße in Bruck. Hier ist alles handgemacht, sozusagen. Von der Tür über die Fenster bis hin zu den Hallen, Stiegen und Gerüsten. Und die Rohstoffe, die wir nicht selbst haben, wie z.B. Glas, kaufen wir zu.“
In Bruck sind das Freibad und das Parkhaus Apcoa made by Heidenbauer. Weitere bekannte Projekte: Berg Isel Schanze, Goldenes Quartier oder die heuer errichtete Proleber Brücke. Sehr viel unterwegs sind die Monteure von Heidenbauer auch in Stahlunternehmen, wie der Voest oder im 1. Wiener Gemeindebezirk, wo fast alle hochpreisigen Dachgeschossaufbauten Brucker Heidenbauer-Handschrift haben. Hier kommt besonders die Kernkompetenz der Firma, die Verarbeitung hochwertiger Metalle in Kombination mit Glas, zum Vorschein.
Auch in Sachen Wellness hat sich Heidenbauer einen Namen gemacht und so kann es schon mal vorkommen, dass Lehrlinge in 5 Sterne Hotels und sogar bei berühmten Formel 1 Fahrern oder Schirennläufern zu Gast sind und ein Swimmingpool installieren dürfen. „Sobald es der gesetzliche Rahmen zulässt, schicken wir unsere Lehrlinge mit auf Montage. Vor Ort lernen sie nicht nur fachlich sehr viel, sondern lernen auch mit Kunden umzugehen. Und wenn es sich noch dazu um eine bekannte Person handelt und ein Foto zugelassen wird, motiviert das schon sehr.“
Bewerbungen jederzeit willkommen
Es gibt keinen Stichtag, an dem ein Lehrling beginnen muss. Wenn jemand ins Team passt, ob Mädchen oder Burschen, steht die Tür offen. „Wir hätten gerne mehr Lehrlinge, heuer konnten wir gar keinen aufnehmen.“ Krobath führt das einerseits auf das Nachlassen in der schulischen Ausbildung zurück und es gäbe noch immer viele Eltern, die eine Matura für ihr Kind bevorzugen. Krobath selbst hat an der Forstschule maturiert, aber sich dann noch für eine Ausbildung zum Metalltechniker entschieden. „Natürlich gibt es junge Menschen, die von Haus aus studieren wollen und dies auch durchziehen. Genauso wichtig ist es, ein guter Facharbeiter zu werden. Karriere kann er mit einer Ausbildung genauso machen. Fast alle unsere Meister haben gelernt und die Praxisnähe ist von enormem Vorteil“, meint er.
Geregelte Arbeitszeit – viel Freizeit
Noch einen Grund sieht Krobath im Bewerbungsmangel: Die Großindustrie ist mit ihrer Werbung allgegenwärtig und Freunde oder Familie arbeiten dort. Davon lassen sich viele beeinflussen. Dabei habe man bei Heidenbauer viele Vorteile: „Bei uns hat jeder eine geregelte Arbeitszeit. Wir arbeiten von 6 bis 15 Uhr und jeden zweiten Freitag ist frei, Montage wird extra entlohnt. Auch dass wir über Weihnachten den Betrieb geschlossen haben, sehen viele unserer Mitarbeiter als Vorteil an.“
Für Abwechslung ist ebenfalls gesorgt. Wenn ein Metalltechnik-Lehrling in einer Abteilung beginnt, kann er auch durchtauschen und seine Fähigkeiten und sein Interesse kann richtig eingesetzt werden.
Qualität statt Quantität
Obwohl mehr Bewerbungen erwünscht sind, ist man bei Heidenbauer nicht krampfhaft auf der Suche. „Wir haben gemerkt, dass es besser ist, ein paar gute Lehrlinge aufzunehmen, als jede Menge, die nicht besonders geeignet sind. Diese bleiben uns dann auch erhalten.“ Was ist ein guter Lehrling? „Hier geht es nicht unbedingt um das Fachliche, das wird jedem beigebracht. Es geht uns um Freundlichkeit, soziale Kompetenz und um guten Umgangston insgesamt. Diese Grundvoraussetzungen merken wir bereits beim Schnuppern.“ Abschließend meint Krobath: „Jemand, der heute die Lehre zum Metalltechniker oder Spengler macht, braucht sich um die Zukunft keine Sorgen zu machen. Bei uns haben sie nach der Lehrabschlussprüfung die Chance zu bleiben und auch wenn sie wechseln möchten: Gute Fachkräfte sind immer gefragt.“
Andrea Stelzer
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