Immobilienmarkt
Experten rechnen 2024 erneut mit sinkenden Preisen

Der Wohntrend geht wieder zurück vom Land zur Stadt. Zentrale Mietwohnungen werden teurer.
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Der Immobilienmarkt schwächelt weiter. Für 2024 prognostiziert der Immoverband Remax ein Wachstum beim Angebot, die Nachfrage werde nur mehr halb so schnell sinken - die Preise fallen. Die Menschen wollen zudem wieder vom Land zurück in die Stadt. Alle Trends für 2024 im Überblick.

ÖSTERREICH. Viele träumen vom Eigentum in den eigenen vier Wänden. Zuletzt war dieser Traum für immer weniger Menschen zu realisieren - massive Preissteigerungen, Lieferprobleme, strengere Kreditregeln. Der Immobilienmarkt hat reagiert und sich nach Jahren gedreht. Im Vergleich zum Rekordjahr 2022 hat Remax 13,6 Prozent weniger Immobilien verkauft und der Umsatz lag um -7,2 Prozent unter dem Jahr 2021. Man habe sich aber deutlich besser geschlagen als der Mitbewerb, es sei das drittbeste Jahr in der Remax-Geschichte gewesen, heißt es bei einer Pressekonferenz.

Die Verbücherungszahlen sind im Jahr 2023 spürbar zurückgegangen. Remax Chef Bernahrd Reikersdorfer stört sich weiterhin an den praxisfremden Kreditvergaberichtlinien. „Sie müssen unbedingt rasch angepasst werden, die aktuelle Regelung stellt selbst Besserverdiener vor oft unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen, dies belegen auch die Verbücherungszahlen im Jahr 2023. Dabei wäre gerade die Schaffung von Wohnungseigentum während der Berufszeit so wichtig, damit in der Pension mehr frei verfügbares Einkommen zur Verfügung steht und keine Altersarmut droht“.

Das Immobilienangebot steigt weiter, die Nachfrage sinkt zwar noch, aber nur mehr halb so schnell wie zuvor. | Foto: remax
  • Das Immobilienangebot steigt weiter, die Nachfrage sinkt zwar noch, aber nur mehr halb so schnell wie zuvor.
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Preise fallen wegen geringer Nachfrage

2024 wird einer Umfrage unter den Remax-Maklern am Gesamt-Immobilienmarkt die Nachfrage um 4,3 Prozent sinken. Die Angebotsprognose wird 2024 noch ein wenig zulegen und bei +8,1 Prozent erwartet. "Das wird für Kaufinteressenten nach Jahren des knappen Angebots eine weitere Erleichterung bringen", heißt es. Für Käufer bedeutet das: die Preise werden um - 6,7 Prozent fallen.  

In ganz Österreich bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Immobiliennachfrage. Während in Wien die Nachfrage nach Immobilien stabil bleibt, ist in Vorarlberg und im Burgenland ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im Kontext der Debatte über die Versiegelung von Grundflächen ist besonders interessant, dass die Anzahl der Baugrundstücke wieder steigen werden, so die Prognose von Remax.

"Die verschärfte Regelung bei Wohnkreditvergaben stellt selbst Besserverdiener vor oft unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen."


Wer einen Kredit für eine Immobilienfinanzierung aufnehmen möchte, benötigt mindestens 20 Prozent Eigenkapital. Außerdem darf die Kreditrate maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Seit August 2022 besteht diese verschärfte Regelung bei Wohnkreditvergaben, die sowohl von Banken als auch Gewerkschaften kritisiert wird.  | Foto: HelmaSpona/panthermedia
  • "Die verschärfte Regelung bei Wohnkreditvergaben stellt selbst Besserverdiener vor oft unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen."

    Wer einen Kredit für eine Immobilienfinanzierung aufnehmen möchte, benötigt mindestens 20 Prozent Eigenkapital. Außerdem darf die Kreditrate maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen. Seit August 2022 besteht diese verschärfte Regelung bei Wohnkreditvergaben, die sowohl von Banken als auch Gewerkschaften kritisiert wird.

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Mietwohnungen boomen, zurück in die Stadt

Die Attraktivität von Mietobjekten im Vergleich zum Immobilienkauf nimmt zu, und der aktuelle Trend zeigt eine verstärkte Hinwendung zur Stadt und einen Rückgang der Beliebtheit ländlicher Gebiete. Das zuvor für 2023 angekündigte zunehmende Stadt-Land-Gefälle scheint sich im Jahr 2024 sogar noch stärker auszuprägen, wie Remax-Marktanalyst Anton Nenning feststellt. Gleichzeitig geht das Angebot aber zurück. 

Was würde der Experte Käufern raten? Vor dem Immobilienerwerb ist es ratsam, die finanziellen Möglichkeiten im Voraus zu klären und dabei die Konditionen sowie Gebühren verschiedener Finanzierungsoptionen sorgfältig zu vergleichen. Aktuell befinden sich die Käufer in der Regel in einer günstigeren Verhandlungsposition hinsichtlich des Preises. Zudem ist es empfehlenswert, ein Protokoll der letzten Eigentümerversammlung einzuholen, um einen umfassenden Überblick über die anfallenden Betriebskosten zu erhalten.

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