Schnelles Internet
Glasfaser für digitale Zukunft in Haushalten

Streaming, Laden von riesigen Dateien: Festnetz-Breitbandanschlüsse mit hohen Bandbreiten legen in Österreich enorm zu. | Foto: Shutterstock
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  • Streaming, Laden von riesigen Dateien: Festnetz-Breitbandanschlüsse mit hohen Bandbreiten legen in Österreich enorm zu.
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Österreich hinkt beim Glasfaserausbau für superschnelles Internet hinter den OECD-Ländern nach – nicht vorteilhaft für die digitale Transformation. Mit der "Breitbandmilliarde" ist nun Bewegung in den Markt gekommen. 

ÖSTERREICH. "Österreich muss beim Glasfaserausbau im privaten und öffentlichen Bereich aufholen", schlägt Johannes Bergmann von der privaten österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG) Alarm. Mit nur 2,5 Prozent Anteil an Glasfaser unter allen Breitbandanschlüssen lag Österreich noch 2019 tatsächlich weit unter dem OECD-Schnitt von rund 30 Prozent. Warum das so ist? Bergmann: "Telekom und Post haben in den letzten Jahrzehnten in Österreich ein gutes Kupfernetzwerk für eine Mobilfunkabdeckung aufgebaut. Diese Anschlüsse wurden für Festnetzlösungen genützt, decken aber bei Weitem nicht den Bedarf für schnelles Internet." Mit dem guten Kupferleitungsnetz habe man keinen Anreiz für Investitionen in den teuren Glasfaserausbau gesehen, vermutet Bergmann.

Unterstützung vom Bund

Glasfasertechnologie gilt mit einem Datentransfer von bis zu 1.000 Megabits pro Sekunde als zukunftsweisend, weil so die immer höheren Anforderungen der Konsumenten abgedeckt werden können. Allein im 4. Quartal 2022 verschickten die Österreicher laut Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) über die verschiedensten Plattformen 293 Millionen Mails. Bei "echtem" FTTH-Internet (FTTH: Fiber to the Home, Glasfaser bis zur Wohnung) werden die Leitungen direkt in die Haushalte gelegt, ohne bestehende Kupfer- oder TV-Kabelanschlüsse bei den letzten Metern zu nützen – was die Netzgeschwindigkeit potenziell verringert. Die Haushalte sind allerdings abhängig vom Netzausbau der Glasfaserleitungen im jeweiligen Wohngebiet.

Der Bund fördert die Anbindung an das Glasfasernetz für öffentliche Einrichtungen, KMUs und landwirtschaftliche Betriebe ("Connect-Förderung"). Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky: „In besonders entlegenen Gebieten ist der Ausbau von schnellem Breitband-Internet oft aufwendig und kostenintensiv. Dank der Connect-Förderung werden Projektkosten von 50.000 Euro von öffentlichen Einrichtungen und landwirtschaftlichen Betrieben gefördert.” 

Führende Anbieter von FTTH

Gemessen an der Anzahl aktiver FTTH-Anschlüsse hält die A1 Telekom Austria laut RTR einen Marktanteil von 36,1 Prozent (4. Quartal 2022), gefolgt von der Energie AG Oberösterreich Gruppe mit 13,5 Prozent und der Wien Energie GmbH (3,7 Prozent.) A1 – das Unternehmen investiert jährlich über 600 Millionen Euro in den Ausbau digitaler Infrastruktur – hat heuer über 2.200 Glasfaser-Kilometer verlegt. "Die digitale Transformation unseres Landes setzt eine solide Basis voraus: ein rasch und umfassend ausgebautes Glasfasernetz", sagt A1-Chef Marcus Grausam. Insgesamt hat das A1-Glasfasernetz eine Länge von 70.000 Kilometern erreicht, davon mit 15.200 Kilometern am meisten in Niederösterreich, 13.800 Kilometern in der Steiermark, gefolgt von Wien (9.800 km) und Oberösterreich (9.400 km). 

Österreich holt auf

Seitdem die Regierung die zweite "Breitbandmilliarde" ausgerufen hat (im Rahmen der Initiative Breitband Austria 2030 stehen bis 2026 insgesamt 1,4 Mrd. Euro zur Verfügung, davon wurden 2022 bereits 900 Millionen Euro an Fördermitteln gewährt, 300 Millionen Euro vorgezogen), ist Bewegung in den heimischen Breitbandmarkt gekommen. Mit Ende des 4. Quartals 2022 gab es in Österreich laut aktuellem RTR Internet Monitor über eine Million Festnetz-Breitbandanschlüsse, die Bandbreiten mit mehr als 100 Mbit/s unterstützen – im Vergleich zu 2021 ein Plus von rund 30 Prozent. Auf Glasfaser entfielen 8,9 Prozent aller aktiven festen Breitbandanschlüsse, ebenfalls ein Zuwachs von 30 Prozent.

Im Gegensatz zu Kupferkabeln bestehen die Leitungen von Glasfaserkabeln aus Quarzglas oder Kunststoff. Sie übertragen Daten über Lichtsignale. Glasfaser-Internet ermöglicht um ein Vielfaches höhere Upload- und Download-Geschwindigkeiten als herkömmliche Übertragungsmethoden.

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