Bis zu 11 Prozent
Mieten in fast allen Landeshauptstädten stark gestiegen
Im ersten Quartal dieses Jahres mussten Mieter, die eine Wohnung in den meisten Landeshauptstädten Österreichs gemietet haben, tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Diese Preisanstiege betreffen nicht nur den freien Wohnungsmarkt, sondern erstrecken sich auch auf Gemeinde- und gemeinnützige Wohnungen.
ÖSTERREICH. In den Landeshauptstädten Klagenfurt, Linz und Wien sind die Mietpreise auf dem privaten Wohnungsmarkt im Zeitraum zwischen dem ersten Quartal des Vorjahres und dem ersten Quartal dieses Jahres um 11 Prozent gestiegen, zitiert das Morgenjournal eine Erhebung von der Immobilienplattform ImmoScout24.
Angebot sinkt
Die steigenden Mietpreise sind vor allem auf die hohe Nachfrage zurückzuführen, die anhand der Zugriffe auf die Plattform gemessen werden kann. Besonders auffällig ist dieser Trend in Innsbruck, wo die Mietpreise um 35 Prozent gestiegen sind. Gleichzeitig gibt es jedoch vielerorts deutlich weniger Angebote, berichtet ImmoScout24-Chef Markus Demeck. "Die Nachfrage ist nach wie vor stark. Aktuell ist es auch so, dass das Angebot etwas zurückgeht wegen der starken Nachfrage. Es kommt nicht so viel nach. Ich hoffe, dass durch stärkere Bautätigkeit oder durch Erleichterungen im Kauf im Immobilienmarkt diese Anspannung etwas zurückgeht."
Genauso argumentiert auch Michael Klien, Wohnbauexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO. Die Flüchtlingsbewegung 2022 schlägt sich "stärker im Bereich Miete als im Bereich Eigentum nieder, weil man ja nicht weiß, wie lange man bleibt", aber auch wegen der hohen Zinsen verbleiben verhinderte Eigentümer auch am Mietwohnungsmarkt.
Ende des Anstiegs?
Dabei betreffen die Preissteigerungen nicht nur die freien Mieten, sondern auch Gemeindewohnungen, wenn auch hier das Plus nicht so stark ausgefallen ist. Klien rechnet damit, dass auch noch heuer die Mieten ansteigen werden.
Holger Bonin, Leiter des Instituts für höhere Studien (IHS) spricht sich bei Geringverdienern für gezielte Unterstützungsleistungen aus. "Wenn man allgemein alle Mieten deckelt, dann profitieren davon eben auch Leute, die das nicht nötig haben". Eine Abschaffung der automatischen Indexierung sieht er als schwieriges Unterfangen.
Wann sinken wieder die Preise? "Der Anstieg kommt zu einem Ende, aber es wird nicht komplett zu einem Ende kommen, weil wir in Österreich viel Zuzug haben.
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