KIM-Verordnung
Nachfrage für Hypothekarkredite um die Hälfte eingebrochen

Die strengeren Hürden würgen Hypothekarkredite ab. | Foto: HelmaSpona/panthermedia
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Seit dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie im August 2022 ist die Vergabe von Hypothekarkrediten drastisch zurückgegangen. Im bisherigen Jahr sank die Anzahl um 50,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.  Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) fordert eine Flexibilisierung der KIM-Verordnung.

ÖSTERREICH. Der Traum vom Eigenheim bleibt vorerst für viele Menschen unerreichbar. In den ersten drei Quartalen 2023 wurden nach Angaben des KSV 44.628 Hypothekarkredite vergeben, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 50,6 Prozent entspricht. Ganz besonders betroffen ist die für die Schaffung eines neuen Eigenheims besonders relevante Gruppe der bis 35-Jährigen. Hier fällt das Minus mit 57 Prozent am gravierendsten aus. Vor allem in Wien (- 57,6 Prozent), Tirol (- 52,2 Prozent), Vorarlberg (- 51,8 Prozent) fällt das Minus auf. In Kärnten ist der Rückgang am "geringsten" (46,7 Prozent).

Hypothekarkredite dienen in der Regel zur Finanzierung von Immobilien. Aufgrund der strengen Anforderungen der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-Verordnung, die seit August 2022 in Kraft ist, sank die Nachfrage nach Krediten. Die notwendige Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent, die maximale Kreditlaufzeit von 35 Jahren und die Begrenzung der monatlichen Rate auf höchstens 40 Prozent des Haushaltseinkommens stellen erhebliche Hürden bei der Finanzierung dar. 

Es fehlt an neuen Projekten im Wohnbau, denn die Kosten sind hoch und die Nachfrage ist zurückgegangen. | Foto: SWB (Archivfoto)
  • Es fehlt an neuen Projekten im Wohnbau, denn die Kosten sind hoch und die Nachfrage ist zurückgegangen.
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Auch Baubranche leidet darunter

„In Zeiten steigender Zinsen und wirtschaftlicher Turbulenzen wird es für viele Privathaushalte nahezu unmöglich, ein finanziell sicheres Fundament für die Zukunft zu schaffen. Daher stellen wir die KIM-Verordnung in ihrer jetzigen Fassung infrage und plädieren für ihre Flexibilisierung. Davon versprechen wir uns eine Kreditvergabe, die sich an die jeweiligen ökonomischen Rahmenbedingungen anpasst und Antragsteller nicht von vornherein ausschließt“, erklärt Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870. Außerdem wirke sich der Einbruch bei Krediten auch auf die Baubranche aus. Die Auftragslage sinkt. 

Laufzeit sinkt, günstigere Renovierungsarbeiten

Gleichzeitig sinkt das durchschnittliche Kreditvolumen im Hypothekarbereich von 210.000 Euro auf 196.000 Euro. Auch bei der gewählten Laufzeit „bis 30 Jahre“ verzeichnete man mit 58,1 Prozent das deutlichste Minus. „Die insgesamt geringeren Kreditvolumen lassen darauf schließen, dass aktuell vermehrt auch aus finanziellen Gesichtspunkten auf zumeist günstigere Renovierungsarbeiten gesetzt wird“, heißt es.

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