Eigenes Haus weiter beliebt
Wienerberger fordert Häuslbauer-Bonus

Der Traum vom Eigenheim bleibt in Österreich weiter bestehen, die multiplen Krisen beeinflussen aber auch Häuslbauer in vielerlei Hinsicht. | Foto: Wienerberger
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  • Der Traum vom Eigenheim bleibt in Österreich weiter bestehen, die multiplen Krisen beeinflussen aber auch Häuslbauer in vielerlei Hinsicht.
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Trotz Energiekrise und hoher Zinsen bleibt das eigene Haus für die Österreicher und Österreicherin noch immer der größte Wunschtraum. Die immer schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen haben aber das Bauverhalten geändert, geht aus einer market-Umfrage im Auftrag des Ziegelherstellers Wienerberger hervor, die diese Woche präsentiert wurde. Das Fertighaus wird immer beliebter und "Qualität vor Quantität" steht hoch im Kurs.  Damit die Bauwirtschaft keinen Abschwung erleidet, brauche es laut Wienerberger unter anderem einen Häuslbauer-Bonus.

ÖSTERREICH. Die letzten Monaten waren harte Zeiten für Häuslbauer. Zuerst die hohen Energiepreise, dann die steigenden Materialkosten, die geringe Verfügbarkeit von Handwerkerinnen und Handwerkern, und zuletzt die strengeren Hürden bei der Vergabe von Immobilienkrediten. Davon lassen sich die Österreicherinnen und Österreicher aber nur wenig beeindrucken. "Rund 70 Prozent der Befragten hegen den Wunsch nach einem Eigenheim. Das Bauen ist aber auch schwieriger finanzierbar geworden", sagte der Geschäftsführer von Wienerberger Österreich, Johann Marchner bei einer Pressekonferenz.  

Demnach geben 70 Prozent an, dass sie die hohen Energiepreise belasten, wenn sie an den Hausbau oder Hauskauf denken. 66 Prozent sehen ihre aktuelle Situation durch die gestiegenen Preise und die geringe Verfügbarkeit der Materialien, die folglich zu einer Verzögerung des Hausbaus/Hauskaufs geführt haben, erschwert. 36 Prozent mussten deshalb die Baupläne ändern und setzen nun auf ein kleineres Haus.

Der Trend zum Bauen und Sanieren lassen steigt. Gleichzeitig wird das Traumhaus kleiner. | Foto: JSB/Fotolia
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Fertighaus immer beliebter

Der Trend geht daher zum Sanieren. Konkret entscheiden sich nur mehr 39 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für einen selbstgeplanten Neubau, 2018 waren es noch 44 Prozent, 24 Prozent für ein fertig geplantes Haus und 37 Prozent für den Kauf eines renovierungsbedürftigen Hauses. Mit den eigenen Händen zu bauen kommt mittlerweile nur mehr für 34 Prozent in Frage, 44 Prozent der Österreicher holte sich beim Aufstellen des Rohbaus Unterstützung von Baumeistern, 22 Prozent hatten ausschließlich Baumeister am Werk oder haben das Haus schlüsselfertig übernommen.

Das zentrale Motiv für das Bauen ist die Individualität beim Wohnraum (34 Prozent). Für 31 Prozent ist die Wertanlage für die Zukunft ausschlaggebend. 30 Prozent geben an, die hohe Miete lieber in ein Haus investieren zu wollen. Die Stadtflucht und raus aufs Land bewog 13 Prozent, ein Haus zu bauen.

Vor allem bei den Jungen ist der Wunsch nach einem eigenen Swimmingpool und Smarthome im Vergleich zu 2018 gestiegen.
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Gesamtkosten stiegen um 32 Prozent

Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen gehören ein eigener Garten samt Gestaltungsmöglichkeit (68 Prozent), mehr Stauraum (53 Prozent) und eine eigene Garage (52 Prozent). Für 45 Prozent ist das Haus auch eine energiesparende Wohnform. 43 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen meinen, dass ein eigenes Haus ein Rückzugsgebiet in der Corona-Zeit darstellt. "Der Wunsch nach mehr Qualität statt Quantität korreliert mit dem Eigenheim als Rückzugsgebiet", sagte market-Vorständin Birgit Starmayr und verwies auf den Wunsch der Befragten, dass man heuer auf kleinere Häuser setzen möchte. Schließlich haben sich die Gesamtkosten (inkl. Grundstück) um 32 Prozent auf 537.600 Euro erhöht.

Häuslbauerbonus soll Bauwirtschaft stärken

In diesem Zusammenhang fordert Wienerberger einen Häuslbauer-Bonus in der Größenordnung von 6.000 Euro. Man sei auch im intensiven Austausch mit der Bundesinnung für das Baugewerbe und der Dachdecker, um danach mit einem konkreten Forderungskonzept an die Regierung heranzutreten, kündigte Marchner an. Zur Ankurbelung der Bauwirtschaft, der ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Wirtschaft ist, kann sich Marchner auch eine Mehrwertsteuersenkung von Baustoffen vorstellen.

Die Studie wurde zwischen 2. September und 20. Oktober 2022 durchgeführt. Befragt wurden 839 Bürger und Bürgerinnen, welche allerdings bereis ein Haus kauften oder es planen..

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