Indexanpassung
Hälfte der Handyverträge droht nun Verteuerung

Für Handy,- und Internetnutzer wird es in nächster Zeit teurer. | Foto: philipimage_panthermedia
2Bilder
  • Für Handy,- und Internetnutzer wird es in nächster Zeit teurer.
  • Foto: philipimage_panthermedia
  • hochgeladen von Marlene Mülleder

Aufgrund einer Indexanpassung müssen sich Nutzer von Handy-, und Internetverträgen auf eine Erhöhung einstellen. Das betrifft nun konkret 336 von 794 verfügbaren Tarife. Wie man eine Indexanpassung beim Mobilfunktarif umgeht und welche Tarife ohne auskommen, erfährst du hier.

ÖSTERREICH. Derzeit sind die Mobilfunkbetreiber dazu berechtigt, die Grundgebühr auf Basis der sogenannten "Wertsicherung" zu erhöhen. "Mit der jüngsten Preisanpassung von 4,23 Prozent werden die betroffenen Tarife im Schnitt um monatlich 1,09 Euro teurer. Bei einem Spitzentarif mit einer Grundgebühr von 65 Euro sogar um 2,75 Euro bzw. knapp 33 Euro im Jahr", rechnete Geschäftsführer Maximilian Schirmer vom Vergleichsportal tarife.at vor.

Kunde muss informiert werden

Die Wertsicherung berechtigt die heimischen Mobilfunkanbieter seit 2012 einmal jährlich zur Anpassung der Grundgebühr an die Inflationsrate bzw. den Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria des Vorjahres. Davon ist nur die monatliche Grundgebühr betroffen, nicht aber die laufenden Verbindungsentgelte. Diese Teuerung ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Entgeltbestimmungen festgehalten und sieht kein außerordentliches Kündigungsrecht vor. Nicht alle Anbieter, die sich dieses Recht einräumen, machen auch davon Gebrauch. Manche Betreiber regeln es mitunter sogar von Tarif zu Tarif unterschiedlich. Sollte es zu einer Teuerung kommen, erfährt man als Kunde in der Regel im Vormonat über einen Hinweis auf der Rechnung davon.

Im Schnitt muss man um gut einen Euro im Monat mehr für Internet bezahlen. | Foto: Harald Lachner
  • Im Schnitt muss man um gut einen Euro im Monat mehr für Internet bezahlen.
  • Foto: Harald Lachner
  • hochgeladen von Yvonne Brandstetter

Wie man die Indexanpassung umgeht

Betreiber wie HoT oder educom, schließen eine Indexanpassung von vornherein aus. Bei allen anderen sind davon aber zumindest Wertkarten, Optionen, Zusatzpakete und die Servicepauschale ausgenommen. Darüber hinaus wird diese nur tragend, wenn die Schwankungsbreite mehr als ein Prozent beträgt. Je nach Anbieter liegt dieser Spielraum üblicherweise zwischen ein bis fünf Prozent, schätzt tarife.at. Wesentlich ist aber vor allem, dass die Anpassung ausschließlich auf Tarife angewendet werden darf deren Entgeltbestimmungen oder AGB die entsprechende Wertsicherungsklausel enthalten. Nicht betroffen sind daher Verträge bzw. Tarife ohne Wertsicherungsklausel.

Eingriff in laufende Verträge

Wurde die Wertsicherung bereits bei Tarifabschluss vereinbart, besteht demnach kein Sonderkündigungsrecht. Anders sieht es aus, wenn ein Anbieter laufende Verträge ohne Wertanpassung umstellt und eine solche einführt. In diesem speziellen Fall haben die Kunden sehr wohl die Möglichkeit von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen, heißt es in der Aussendung. Weiters haben sie Anrecht auf aliquote Rückzahlung der im Voraus bezahlten Servicepauschale. Und übrigens: Etwaige Rabatte werden daher bei der Berechnung der Wertanpassung nicht berücksichtigt. Bei einer Grundgebühr von 20 Euro, der aufgrund einer Aktion monatlich 5 Euro abgezogen werden, erhöhen sich daher nur die 20 Euro, nicht aber der gewährte Preisnachlass.

Betreiber geben Preissenkung nicht weiter

Im Falle einer Deflation-Geld gewinnt an Wert- müssten Betreiber die Preissenkung jedenfalls an die Kunden weitergeben. Das geschieht aber selten, kritisiert das Vergleichsportal. Stattdessen kostet ein Internettarif, der vor zehn Jahren mit einer monatlichen Grundgebühr von 50 Euro abgeschlossen wurde, zwischenzeitlich mit 57,30 Euro um 14,60 Prozent – also um 7,30 Euro im Monat bzw. 87,6 Euro im Jahr – mehr, kritisiert das Vergleichsportal. 

Tarife ohne Wertsicherung findest du hier.

Das könnte dich auch interessieren:

Roaming zu Inlandspreisen wird bis 2023 verlängert

Für Handy,- und Internetnutzer wird es in nächster Zeit teurer. | Foto: philipimage_panthermedia
Im Schnitt muss man um gut einen Euro im Monat mehr für Internet bezahlen. | Foto: Harald Lachner

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.