Erderwärmung gefährdet Sportler
Klimawandel als Bedrohung auf dem Berg

Die Erderwärmung macht Bergsteigen gefährlicher. | Foto: Österreichischer Alpenverein
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Das Unglück in der Marmolata-Gruppe in den norditalienischen Dolomiten bestätigt, dass die Erderwärmung Bergsteigen gefährlicher macht. Der Österreichische Alpenverein warnt.

ÖSTERREICH. Die Klimakrise ist nichts Neues. Es ist seit Jahren bekannt, dass die Temperaturen steigen, Stürme und Überschwemmungen zunehmen und die Gletscher schmelzen. Am 3. Juli wurden die Risiken nochmal deutlicher spürbar, nachdem sich eine Eisplatte gelöst hatte. 

Thomas Wanner, Bergsportexperte beim Österreichischen Alpenverein, erklärt:

„Im konkreten Fall des Marmolata-Unglücks vom 3. Juli 2022 waren es vor allem die konstant hohen Temperaturen und die dadurch rasante Zunahme des Schmelzwassers im Inneren des Gletschers, die zum Abgleiten der riesigen Eisschuppe geführt haben.“

Land der Berge im Schwitzen

Die Temperaturen steigen immer früher an. Dieses Jahr wurde schon im Mai die 30-Grad-Marke geknackt. Das bringt nicht nur die Österreicherinnen und Österreicher ins Schwitzen, sondern auch die Berge. Das verstärkte Abschmelzen des Permafrosteises ist Grund für vermehrte Felsstürze. 

Marco Gabl aus der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie beim Österreichischen Alpenverein bestätigt:

„Durch das Abschmelzen werden diese Gebiete zunehmend instabil. Je heißer der Sommer, desto tiefer taut der Permafrost und desto instabiler werden auch die steilen Felswände.“

Das verstärkte Abschmelzen des Permafrosteises ist Grund für vermehrte Felsstürze. | Foto: Österreichischer Alpenverein
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Der Klimawandel ist unter anderem auch Grund für Eis- und Felsschlag, die Absturzgefahr auf steilen Blankeisfeldern sowie die erhöhte Spaltensturzgefahr auf dünner Firnauflage. Leider sind von diesen Gefahren auch niedrig gelegene Regionen betroffen. Studien gehen davon aus, dass bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts die Frequenz sogenannter "extremer Jahrhundertereignisse" (zum Beispiel Hitze und Flut) um zehn bis 20 Prozent steigen wird. Für Österreich bedeutet das mehr Steinschläge und Vermurungen. Dies wiederum führt zu mehr Schäden an der alpinen Infrastruktur.

Neue Wege müssen her

Die klassischen Hochtouren werden sich in Zukunft immer mehr in das Frühjahr verschieben, da die Bedingungen zu dieser Zeit geeigneter sind. Die Aufstiege verändern sich zunehmend. Bestimmte Routen werden von Bergführerinnen und Bergführern wegen zunehmender Steinschlaggefahr jetzt schon gar nicht mehr angeboten. Selbst das berühmte Matterhorn wird aufgrund des auftauenden Permafrostes regelmäßig komplett gesperrt.

Am Montag präsentierte der Klimarat in einer Pressekonferenz ihre Empfehlungen zum Stopp des Klimawandels.  | Foto: Österreichischer Alpenverein
  • Am Montag präsentierte der Klimarat in einer Pressekonferenz ihre Empfehlungen zum Stopp des Klimawandels.
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