Weltkatzentag
So schlimm steht es um die Katzen in Österreich

Am 8. August ist Weltkatzentag. | Foto: Johann Reitler
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Am 8. August ist Weltkatzentag. Das Schnurren der Vierbeiner lindert Stress bei Menschen. In Österreich haben sie aber auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, denn die Lage der Streuner spitzt sich zu. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe weist zum Weltkatzentag auf das Leid hin und fordert die Politik zum Handeln auf.

ÖSTERREICH. Mit knapp zwei Millionen Katzen in Österreich 2021 sind sie das beliebteste Haustier. Mehrere Studien belegen, dass ihr Schnurren das Stresslevel bei Menschen reduzieren kann. Studien legten auch nahe, dass Katzenbesitzerinnen und -besitzer weniger oft an seelischen Erkrankungen litten als jene ohne Haustier.

Das Schnurren einer Katze reduziert Stress beim Menschen. | Foto: Herbert Trawöger
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Bewusstseinsstärkung am Land nötig

Trotz zahlreicher positiver Aspekte der Katzen und Kater im Land, kritisiert die Pfotenhilfe das Versagen bei der Durchsetzung der Kastrationspflicht. Diese gilt schon seit 18 Jahren, wird aber zu wenig kontrolliert. "Das Bewusstsein ist auf dem Land leider viel geringer als in der Stadt. Durch zahllose Gesetzesbrecher gibt es einen extrem hohen Anteil an schwerer Inzucht, die zu Behinderungen, Krankheiten und Unterentwicklung führt", weiß Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler aus langjähriger Erfahrung. Die Fälle am Tierschutzhof in der Grenzregion Oberösterreich/Salzburg nehmen immer weiter zu. Oft würden Katzenkrankheiten, die hochansteckend und tödlich seien, die Lage verschlimmern. 

Erst letzte Woche fand man zwei trächtige Streunerkatzen. Ihre Föten waren bereits tot, sie trugen sie aber noch in sich. Nach einer aufwendigen Notfalloperation konnte ihr Überleben gesichert werden. Die Geschäftsführerin selbst füttert seit März durchgehend die vielen Katzenwaisen mit der Flasche, die aus Oberösterreich und Salzburg gebracht werden. So viele wie heuer habe es bisher noch nie gegeben, so Stadler. "Deren Mütter wurden entweder überfahren oder konnten ihre Kinder krankheitshalber nicht ausreichend versorgen. Zudem wurde kürzlich ein alter Streunerkater gebracht, der von Parasiten übersät war, an beiden Ohren Hautkrebs hat sowie an massivem, chronischen Katzenschnupfen leidet." Die Behandlung solch kranker Tiere sei kosten- und behandlungsintensiv, besonders wenn sie wie viele Straßenkatzen scheu sind.

Oskar macht Bekanntschaft mit dem grünen Insekt. Foto von Regionaut Karl Heinz Ferk
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Tierschutzministerium muss handeln

Zum Tag der Katze fordert die Pfotenhilfe Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) zum Handeln auf. Man müsse gegen Gesetzesbrecher vorgehen, die durch Unterlassung ständig Tierquälerei verursachen sowie eine Chip- und Registrierungspflicht für Katzen, um diese eindeutig ihren Haltern zuordnen zu können, so Stadler.

"Alle nicht registrierten Katzen könnten dadurch behördlich angeordnet kastriert werden, was eine rasche und erhebliche Tierleidreduktion bringen würde. Katzen leiden und vermehren sich meist versteckt und still. Wenn es in Österreich bei Hunden solche Missstände wie bei Katzen gäbe, hätten wir Zustände, wie etwa in Süd- und Osteuropa, wo es riesige Streunerprobleme gibt, die jeder Urlauber derzeit mit eigenen Augen sehen kann. Eine Kastrationspflicht ohne Routinekontrollen und ohne Chippflicht ist kaum besser als gar keine Kastrationspflicht", so Stadler abschließend.

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