Gründonnerstag
Warum wir Spinat essen und Pfarrern die Füße waschen

Sogar während der Pandemie führten Pfarrer die Fußwaschungen am Gründonnerstag durch. | Foto: Sylvia Kremsner
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Der Gründonnerstag hatte ursprünglich gar nichts mit der Farbe "grün" zu tun. Trotzdem landet bei vielen Familien Spinat am Teller. Heute finden an diesem Tag auch Fußwaschungen durch Pfarrer statt. Auch das Brauchtum der Antlasseier beginnt bereits am Donnerstag vor Ostern.

ÖSTERREICH. Am Gründonnerstag starten bereits die ersten Bräuche, die mit Christis Auferstehung zu Ostern zu tun haben. Während sich die Schulkinder über Ferien freuen, stand der Donnerstag eigentlich im Zeichen der Leiden Jesu. Das heutige "Grün" wurde vom Wort "gronan" abgeleitet, was übersetzt so viel wie "weinen" bedeutet. In der Geschichte gab es aber auch noch einige andere Herleitungen, wie der Gründonnerstag zu seinem Namen kam. Etwa die Theorie, dass ursprünglich vom "greinen" die Rede war, was büßen bedeutet. So düster das vielleicht klingen mag, geht es aber auch um Heilung, die folgen soll.

Überlieferungen zufolge fand am 5. Tag der Karwoche das letzte Abendmahl Jesus mit seinen zwölf Aposteln statt. Damit sollte die Fastenzeit eigentlich enden. Allerdings folgte gleich darauf das Trauerfasten, das bis zum Karsamstag am Abend andauert. In der Kirche werden etwa auch Altarkerzen und das Ewige Licht gelöscht, sowie Hostien und Schmuck entfernt.

Fußwaschung vom Pfarrer

Auf das letzte Abendmahl geht auch das Ritual der Fußwaschung am Gründonnerstag zurück. Demnach soll Jesu seinen Jüngern die Füße gewaschen haben, um zu zeigen, dass ihm der Dienst am Menschen das wichtigste ist und er sich auch vor vermeintlich niederen Arbeiten nicht scheut. Diese Fußwaschungen finden auch heute noch in zahlreichen Pfarren statt.

Sogar während der Pandemie führten Pfarrer die Fußwaschungen am Gründonnerstag durch. | Foto: Sylvia Kremsner
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Antlasseier als Schutz- und Segensbringer

Eier spielen auch in den Tagen vor Ostern bereits eine wichtige Rolle. Die sogenannten "Antlasseier" werden am Gründonnerstag gelegt und gelten als Schutz- und Segensbringer für das Zuhause. Die Eier wurden früher mit Zwiebelschalen gefärbt, um ihnen eine kräftigere Farbe zu verleihen. Heutzutage werden sie auch rot gefärbt, da es das Blut Christi symbolisieren soll. Den Eiern selbst wird aber Glück und Fruchtbarkeit, sowie der Schutz vor Krankheit nachgesagt.

Geschichten zufolge zahlten die Bauern früher am Gründonnerstag ihre Steuern an die Grundbesitzer auch in Eiern zurück. Die rote Farbe als Symbol für Christis Blut soll sie von Schuld freisprechen. Die Eier tilgten also die Schuld bei den Grundherren.

Antlasseier werden am Gründonnerstag gelegt und sollen Glück und Fruchtbarkeit bringen und vor Unglück schützen. | Foto: Pixabay
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Essen wie Popeye

Am Teller landet für viele Österreicherinnen und Österreich am Gründonnerstag traditionell Spinat oder anderes grünes Gemüse. Ganz klassisch gibt es Spinat mit Spiegelei und Erdäpfeln. 

Rezept der WOCHE: Spinat schmeckt am Gründonnerstag

Wer gerne experimentiert und keine Lust auf Cremespinat mit Spiegelei hat, kann sich an diesen leuchtend grünen Spinat-Palatschinken versuchen:

Spinatpalatschinken mit Radieschen-Schnittlauch-Creme

Wie die Firma Iglo weiß, ist die Hochsaison für Spinat klassisch rund um Ostern. Sechs von zehn Österreicherinnen und Österreichern sehen das als Tradition an und wollen sich auch daran halten. Allen voran legt Kärnten viel Wert auf das Grün am Teller, in Vorarlberg wollen nur zehn Prozent auf jeden Fall Spinat essen.

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Sogar während der Pandemie führten Pfarrer die Fußwaschungen am Gründonnerstag durch. | Foto: Sylvia Kremsner
Am Gründonnerstag landet traditionell Spinat am Teller. | Foto: pixabay.com
Antlasseier werden am Gründonnerstag gelegt und sollen Glück und Fruchtbarkeit bringen und vor Unglück schützen. | Foto: Pixabay

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