Positive Entwicklung
Anzahl der Suizide in Haftanstalten geht zurück

Nach 15 Suiziden in Haft im Jahr 2021 ist die Zahl mit sechs Fällen im Vorjahr wieder weiter rückläufig und entspricht der Entwicklung der Jahre 2018 bis 2020. | Foto: Symbolfoto Polizei
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  • Nach 15 Suiziden in Haft im Jahr 2021 ist die Zahl mit sechs Fällen im Vorjahr wieder weiter rückläufig und entspricht der Entwicklung der Jahre 2018 bis 2020.
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Während der Haft und Anhaltung gibt es einen Rückgang der Suizide zu verzeichnen, meldete das Justizministerium. 2022 gab es in ganz Österreich nur sechs Fälle, 2018 waren es noch doppelt so viele. Danach ging die Zahl der Fälle aber kontinuierlich zurück. Das Jahr 2021 galt als Ausreißer mit 15 Personen, die ihr Leben in Haft beendeten.

ÖSTERREICH. Die rückläufigen Zahlen seien unter anderem im eingerichteten System VISCI ("Viennese Instrument for Suicidality in Correctional Institutions") begründet. Dabei handelt es sich um ein ampelbasiertes Screening-System, das eine mögliche Suizidgefährdung erkennen kann. Das statistische Erhebungsinstrument nutze man bei der Aufnahme in eine Haftanstalt.

Fragebogen entscheidet über Ampelfarbe

Im Zuge des VISCI wird nach der Beantwortung eines Fragenkatalogs ein Score vergeben. Bei einem hohen Suizidrisiko gibt es die Ampelfarbe Rot, ein Mehrhaftraum mit kompensierbarem Risiko bekommt die Farbe Gelb und Grün, wenn es kein statistisch sichtbares Risiko gibt.

Grund für den Rückgang sei das VISCI-System bei dem Fragen beantwortet und Ampelfarben vergeben werden. | Foto: photographee.eu/PantherMedia
  • Grund für den Rückgang sei das VISCI-System bei dem Fragen beantwortet und Ampelfarben vergeben werden.
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Anfänglich wurde das System für Untersuchungshaftanstalten entwickelt. Dadurch konnte man in allen Anstalten jedoch die Zahl der Suizide reduzieren. Das Justizressort berichtet von einer ganzen Reihe an Präventionsbemühungen in den letzten Jahren: Schulungen und Fortbildungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die der Sensibilisierung von Mitarbeitenden dienen, Reflexionen nach einem Suizid sowie Analysen der Versuche durch die Fachgruppe und die Einrichtung einer Gruppe aus Expertinnen und Experten im Ministerium.

Das Expertenteam habe entsprechende Personengruppen und Situationen mit besonderem Betreuungsbedarf definiert. Dabei habe man sich vor allem mit der Haftraumgestaltung und den notwendigen Betreuungsmaßnahmen beschäftigt. Auch mit eingeflossen seien die Anforderungen an Organisationen und Personal in solchen Fällen. Die Erkenntnisse sollen laufend in der Prävention implementiert werden und zum sichtbaren Rückgang der Suizidrate in Haftanstalten beitragen.

Österreichweite Krisentelefone & Notrufnummern


Bei psychischen oder suizidalen Krisen sowie im akuten Notfall ist es wichtig, rasch Krisentelefonnummern und Notrufnummern bei der Hand zu haben. Hier findest du eine österreichweite Übersicht.

Anlaufstellen

Polizei: 133

Rettung: 144

Telefonseelsorge Österreich: 142

Rat auf Draht: 147 - Telefonhilfe, Notruf und psychologische Beratung für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern und Bezugspersonen

Kindernotruf 0800 567 567 - 24-Stunden Telefonberatung in akuten Krisen sowie Konfliktsituationen

Männerinfo: 08000 400 777 - Telefonische Krisenberatung rund um die Uhr aus ganz Österreich; bei Bedarf auch gedolmetschte Beratung; anonym vertraulich, kostenlos

Männernotruf: 0800 246 247 - bietet Männern in Krisen- und Gewaltsituationen österreichweit rund um die Uhr eine erste Ansprechstelle

Frauenhelpline 0800 222 555 - Rund um die Uhr, anonym und kostenlos. Informationen, Hilfestellungen, Entlastung und Stärkung – auch in Akutsituationen

ö3 Rotes Kreuz Kummernummer: 116 123 - aus allen Netzen zum Nulltarif erreichbar, absolut anonym; täglich von 16 bis 24 Uhr. Die Ö3-Kummernummer ist eine Erstanlaufstelle für alle Menschen in persönlichen Notlagen


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Nach 15 Suiziden in Haft im Jahr 2021 ist die Zahl mit sechs Fällen im Vorjahr wieder weiter rückläufig und entspricht der Entwicklung der Jahre 2018 bis 2020. | Foto: Symbolfoto Polizei
Grund für den Rückgang sei das VISCI-System bei dem Fragen beantwortet und Ampelfarben vergeben werden. | Foto: photographee.eu/PantherMedia
In die Risikobewertung fließen die Haftraumgestaltung und andere Faktoren ein, die von Expertinnen und Experten entschieden werden. | Foto: Reisenbauer

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